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Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz stellte den rund 80 Zugezogenen – etwa aus London, Montreal oder Moskau – beim traditionellen Neubürgerempfang die Stadt und ihre Vorzüge vor. Bei Sekt und Gebäck tauschten sich die Gäste aus.

Ihre wortwörtlich zu verstehenden „Beweggründe“ nach Ettenheim zu kommen sind so unterschiedlich wie ihre Herkunftsorte: Beim Neubürgerempfang, den die Stadt traditionsgemäß auch in diesem Jahr organisiert hat, stellte Bürgermeister Bruno Metz Ettenheim vor und es gab Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen.

Die neuen Bürger Ettenheims wohnten bisher etwa in London, Montreal, Moskau oder St. Petersburg, sie kommen aus Karlsruhe, Stuttgart, Müllheim, andere aus Oberschopfheim, Rheinhausen oder Kippenheim.

Beziehungen, Arbeitsplätze, ein nettes Plätzchen im Alter, Rückkehr nach einer beruflichen „Wanderschaft“ in die Heimat– auch die Beweggründe sind vielfältig. Den eingefleischten Ettenheimer wundert es nicht, dass für die Neu-Zugezogenen nun ein Traum für einen schönen Wohlfühlort wahr geworden ist.

Bürgermeister stellt Stadt vor

Was das Städtchen leistet, was es anzubieten hat, zeigte Bürgermeister Bruno Metz den rund 80 aufmerksam lauschenden Neubürgern in seiner Präsentation im Bürgersaal auf: Weinbau, Wald, Partnerstädte und geschichtliche Beziehungen nach Frankreich. Die kommunale Struktur der 13 500-Seelen-Stadt mit ihren in den 70er-Jahren eingemeindeten Ortsteilen, der stetige Aufwärtstrend der Einwohnerzahlen und Arbeitsplätze, die finanziell herausfordernde Vielzahl der Einrichtungen für Kinder.

Abwasser, Rettungswache, Stadtwald, Windpark, Radwegebau, Freizeiteinrichtungen, Pflegeheime, Mediathek, Umwandlung des früheren Krankenhauses in ein MVZ und eine Rehaklinik, umweltfreundliche Energieversorgung ganzer Quartiere – wer den Bürgermeister kennt, weiß, dass er gerne noch viel mehr aufgezeigt hätte.

Immer wieder hörte man von den Anwesenden, die zuvor an einer der Stadtführungen teilgenommen hatten, die dem Neubürgerempfang vorausgingen, dass man die Reize der Altstadt an diesem Abend so richtig kennengelernt habe. „Wir wollten schon lange an einer der Stadtführungen teilnehmen , heute Abend konnten wir diese Gelegenheit nun beim Schopfe packen“, so ein Ehepaar, das schon seit einiger Zeit in der Rohanstadt wohnt. Die Möglichkeit zum Austausch nutzten die Neubürger rege: Zwei junge Frauen etwa, die beide im Europa-Park arbeiten, kamen ins Gespräch und stellten fest, dass sie dort gar nicht weit voneinander ihren Job ausüben. Die eine wohnt in Altdorf, die andere in Ettenheim. Sie werden sich im Rohanstädtchen garantiert nicht zum letzten Mal getroffen haben.

Viele Neubürger arbeiten im Europa-Park

„Ettenheim ist ein richtig schönes Städtchen“, betonte auch ein junger Mann, der seit 1. Juli in Ettenheim wohnt. Ein anderer habe in der Altdorfer „Kulturschmiede“ längst seinen hobbymäßigen Wohlfühlort gefunden. Ein weiterer Neubürger – er genießt bereits seinen Ruhestand – habe es noch keinen Tag bereut, sein Zuhause nach Ettenheim verlegt zu haben: „Hier ist es super schick, zudem alles einkaufsmäßig zu Fuß zu erreichen.“ „Wir fühlen uns hier richtig wohl. Wir haben eine schöne Wohnung und auch schon viele Anknüpfungspunkte für neue Bekanntschaften und Freizeitbeschäftigungen gefunden“, berichtete ein Ehepaar, das nach langen Jahren in Müllheim vor einem Jahr eine Wohnung in der Bienlestraße bezogen hatte.

Immer wieder taucht in den Gesprächen als neuer Arbeitgeber der Europa-Park auf – von Ettenheim nach Rust ist es ja auch nicht weit. So war unter den Teilnehmern am Empfang auch ein Entertainer, der mit seinem Kompagnon aus Russland kam. Beide unterhalten mit ihrer Show Besucher in Rulantica. Er nutzt für seine elf- und 15-jährigen Kinder das breite Schulangebot der Rohanstadt – im konkreten Fall das städtische Gymnasium. Die an den offiziellen Teil anschließende Möglichkeit zu Gesprächen bei einem Gläschen Sekt und Gebäck wurde rege genutzt. Die anwesenden Neubürger dürften sich wirklich „Willkommen“ gefühlt haben an diesem Abend.

13 890 Einwohner

Im Juni 2023 lebten laut Webseite der Stadt insgesamt 13 890 Menschen in Ettenheim, die meisten davon (7 026) in der Kernstadt. Von den Ortsteilen hat Altdorf mit 2 683 die meisten Einwohner.