Ein Schild der Agentur für Arbeit in Freudenstadt: Insgesamt waren im Dezember 2571 Menschen im Kreis arbeitslos gemeldet. Foto: Michael Spotts

Der Arbeitsmarkt im Dezember zeigte sich im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, zu dem auch der Kreis Freudenstadt gehört, mit einer Zunahme der Nachfrage nach Arbeitskräften. Aber es gab auch mehr Menschen, die nach Arbeit suchen.

Zum Jahresende ist die Zahl der Arbeitslosen im Nordschwarzwald gegenüber dem Vormonat um 207 oder 1,5 Prozent auf 13 707 gestiegen. Wesentlich deutlicher ist der Anstieg im Vorjahresvergleich ausgefallen: Im Dezember 2022 waren noch 1344 oder 10,9 Prozent weniger Menschen arbeitslos, wie die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim berichtet.

Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – ist von November auf Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,6 Prozent.

„Die Arbeitslosigkeit ist von November auf Dezember zwar stärker gestiegen als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre (plus 47), in Anbetracht der wirtschaftlichen Unsicherheiten steht der Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald aber immer noch gut da“, wird die Chefin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, in der Mitteilung zitiert.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat zum Jahresende leicht zugenommen. Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim wurden im Dezember 832 zu besetzende Stellen gemeldet, 86 oder 11,5 Prozent mehr als im November aber 186 oder 18,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im gesamten Jahr 2023 wurden 11 007 offene Stellen gemeldet, 2083 oder 15,9 Prozent weniger als im Jahr 2022.

Insgesamt meldeten sich im Verlauf des Monats 3247 neu oder erneut arbeitslos

„Aufgrund der knapper werdenden Fachkräfte versuchen unsere Unternehmen, unabhängig von der aktuellen konjunkturellen Lage, ihre Beschäftigten zu halten. Mit der Einstellung neuer Mitarbeitenden sind sie dagegen zurückhaltender. Insbesondere für Arbeitslose, die über keine qualifizierte Ausbildung verfügen, ist der Arbeitsmarkt weniger aufnahmefähig geworden,“ so die Arbeitsmarktexpertin.

Insgesamt meldeten sich im Verlauf des Monats 3247 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos. Das waren 45 oder 1,4 Prozent weniger als im November aber 520 oder 19,1 Prozent mehr als im Dezember 2022. Gleichzeitig konnten 3050 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 308 oder 9,2 Prozent weniger als im Vormonat aber 143 oder 4,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Knapp neun Prozent der Arbeitslosen sind unter 25 Jahre alt, dagegen sind fast 36 Prozent 50 Jahre und älter.

Die Arbeitslosenquote im Kreis Freudenstadt ist von November auf Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,2 Prozent. Insgesamt waren 2571 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1193 (46,4 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1378 (53,6 Prozent) in der Grundsicherung. Im Dezember wurden 248 Stellenangebote gemeldet. Das waren 79 oder 46,7 Prozent mehr als im Vormonat und 37 oder 13,0 Prozent weniger als im Dezember 2022. Aktuell sind 1084 offene Stellenangebote im Bestand, 264 oder 19,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.

In allen Monaten lag die Arbeitslosigkeit jeweils über dem Vorjahreswert

Im Jahresdurchschnitt gab es im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 13 308 Arbeitslose, 688 oder 5,4 Prozent mehr als im Durchschnitt des Jahres 2022. In allen Monaten lag die Arbeitslosigkeit jeweils über dem Vorjahreswert. Der Jahreshöchstwert wurde im August erreicht. Im Hauptferienmonat waren 14 094 Menschen arbeitslos gemeldet. Die wenigsten Arbeitslosen gab es im Mai (12 840).