Der Arbeitskreis Ukrainehilfe wird am Samstag, 7. Oktober mit einem Stand auf dem Urschelherbst in Nagold vertreten sein. Es gibt ukrainischen Delikatessen und Souvenirs und es werden Wachsreste für ukrainische Soldaten an der Front gesammelt.
Menschen, die vor der russischen Invasion geflohen sind, erhalten auch in Nagold Unterstützung – einen wichtigen Beitrag dafür leistet der Arbeitskreis Ukrainehilfe Nagold. Momentan werden durch ihn circa 300 Menschen unterstützt.
Die Hauptaufgabe des Arbeitskreises ist die Vermittlung von Sprachkursen, bei administrativen Aufgaben zu helfen und durch vielfältige Projekte die notwendigen Mittel zu beschaffen.
Vor allem die Sprachbarriere ist oft das erste große Hindernis. Der Arbeitskreis organisiert dafür eigene Deutschkurse. Um auch darüber hinaus bestmöglich helfen zu können, sei eine gute Vernetzung wichtig, sagt Anna Weinbender vom Arbeitskreis Ukrainehilfe.
Der Arbeitskreis leistet vielfältige Hilfe für Geflüchtete
Neben allen Projekten und praktischen Hilfen findet auch ein seelsorgerischer Effekt statt. Dass die Menschen, die vor den russischen Bomben geflohen sind, hier mit einer Umarmung und einer helfenden Hand aufgenommen werden, sei ein großes Glück. Davon ist man beim Arbeitskreis Ukrainehilfe überzeugt. „Es ist wichtig zu sagen: Du bist da, du bist am Leben und du musst nach vorne schauen,“ sagt Anna Weinbender.
Bei ihrer Arbeit sei es wichtig ein Auge auch auf die eigene Belastung zu haben, meint sie weiter. Jeder Mensch in Deutschland mit einem ukrainischen Hintergrund sei auch selbst betroffen von der Invasion, und die Geschichten, die mit den Fliehenden ihren Weg hierher finden, sind nicht immer leicht zu verarbeiten. In dieser Situation helfe es, sich die Solidarität bewusst zu machen, die der Sache der Ukrainer auch in Nagold entgegengebracht werde.
Der Arbeitskreis Ukrainehilfe auf dem Urschelherbst
An diesem Wochenende ist der Arbeitskreis Ukrainehilfe mit einem eigenen Stand beim Urschelherbst vertreten. Am Müllermarkt in der Hirschstraße werden am Samstag ukrainische Spezialitäten angeboten und handgearbeitete Souvenirs verkauft. Es gibt Malereien, Näharbeiten und Kinderschminken – aber vor allem auch Informationen und Ansprechpartner für Interessierte, Engagierte oder hilfesuchende Menschen.
Ein wichtiger Punkt wird außerdem eine Sammelaktion für Kerzenwachs sein. Alle Bürger sind dazu eingeladen, Wachsreste von zuhause beim Stand der Ukrainehilfe abzugeben. Das zusammengetragene Wachs wird in die Ukraine geschafft und dort zu Notlampen für die Schützengräben verarbeitet. Wenn an der Front der Strom ausfällt oder klirrende Kälte herrscht, könnten die Soldaten in solchen Notlampen ein wenig Licht und Wärme finden.
„Wir hoffen irgendwann als Organisation nicht mehr existieren zu müssen,“ sagt Anna Weinbender. Doch bis es soweit ist, wird der Arbeitskreis weiterarbeiten – zum Wohl der Ukrainer, ob sie kämpfen oder fliehen.