Die Zahl der Demenzerkrankungen geht zurück. (Symbolfoto) Foto: AOK

Die Behandlungszahlen sinken in der Region Zollernalb stetig. Baden-Württemberg weist im Ländervergleich den geringsten Anteil an Demenzerkrankungen auf.

Laut Deutscher Alzheimer Gesellschaft leben in Deutschland 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, in der Altersgruppe ab 40 Jahren. Pro Jahr kommt es zu rund 300 000 Neuerkrankungen. Mit einem Anteil von 2,53 Prozent an der Gesamtbevölkerung steht Baden-Württemberg im Vergleich zu den anderen Bundesländern sehr gut da.

Der Zollernalbkreis liegt laut Gesundheitsatlas mit 2,75 Prozent zwar etwas darüber. Jedoch zeigen die Behandlungszahlen von AOK-Versicherten in den vergangenen Jahren einen stetigen Rückgang an Demenzerkrankungen: Im Jahr 2017 wurden in der Region Zollernalb 2454 Menschen mit Demenz behandelt, 2021 waren es nur noch 2179. Dabei sind Frauen fast doppelt so häufig betroffen wie Männer.

„Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit“, erklärt Alexandra Isaksson, Fachärztin für Psychiatrie bei der AOK Baden-Württemberg. „Von Demenz wird gesprochen, wenn Betroffene seit mindestens sechs Monaten unter einer Gedächtnisstörung kombiniert mit der Beeinträchtigung mindestens einer weiteren Hirnleistung wie etwa Orientierung oder Sprache leiden, die zu deutlichen Störungen im Alltagsleben führt. Begleitet werden diese Einschränkungen häufig auch von Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen.“

Demenzformen haben unterschiedliche Ursachen

Die verschiedenen Demenzformen haben jeweils unterschiedliche Ursachen. Bei Alzheimer werden unter anderem genetische Einflüsse und Stoffwechselstörungen im Gehirn angenommen. Eine Demenzerkrankung kann außerdem infolge von Schädel-Hirn-Verletzungen entstehen, ebenso durch entzündliche oder infektiöse Erkrankungen. Auch Durchblutungsstörungen erhöhen das Risiko für eine spätere Demenz.

Daher sei eine frühzeitige Diagnostik und Behandlung zur Prävention sehr wichtig, sagt die Fachärztin und rät: „Wer sich regelmäßig bewegt, bestehendes Übergewicht abbaut oder mit dem Rauchen aufhört, kann das Risiko für eine Demenzerkrankungen senken. Auch eine frühzeitige und konsequente Behandlung von Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen kann das Erkrankungsrisiko positiv beeinflussen.“

Auch wenn sich in den letzten Jahren viel in der Demenzforschung getan hat, können bei den meisten Demenzformen nur die Symptome behandelt werden, nicht die Ursache. Häufig werden medikamentöse, nicht-medikamentöse und psychosoziale Therapien und Maßnahmen kombiniert. Meist betrifft eine Demenz nicht nur die Erkrankten selbst, sondern auch deren Familien und das soziale Umfeld.

AOK Baden-Württemberg bietet Pflegekurse an

Für Betroffene bietet die AOK Baden-Württemberg eine qualifizierte Pflegeberatung und Pflegekurse an, auch online. Im Rahmen der AOK-Facharztverträge besteht ein umfassendes Beratungsangebot beim Facharzt für Neurologie, welches neben der Krankheitsaufklärung auch die Beratung zu therapeutischen und sozialmedizinischen Angeboten umfasst.