Für das Team um Dr. Oliver Mayer steht fest, dass eine gesunde Ernährung und Bewegung an der frischen Luft das Immunsystem stärken. Foto: Jacqueline Geisel, leszekglasner/AdobeStock

Dieser Überschrift ist bei Allgemeinmediziner Dr. Oliver Mayer natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Der Nagolder Hausarzt denkt bei diesen Worten nämlich weder an sich noch an einen besonders guten „Stich“ beim Blutabnehmen, vielmehr liegt ihm die Gesundheit seiner Patienten einfach sehr am Herzen. Deshalb überlegt er auch immer wieder, was er ihnen mit auf den Weg geben kann, damit sie möglichst selten zu ihm kommen
müssen und ihr Leben fit und gesund – also knackig und frisch – genießen können. Passend zum Frühjahr hat Dr. Oliver Mayer ein paar Tipps, wie sich das bessere Wetter nutzen lässt und wie man Allergien und Zecken zumindest ein wenig entgegensetzen kann.

Die Sonne kommt raus – und das sollte man auch nutzen, so der erste Tipp von Dr. Mayer. Die frische Luft und die Wärme auf der Haut sind nicht nur gut für das Immunsystem, sondern auch für die Stimmung. Diese zu  heben ist ihm aktuell ein besonderes Anliegen, denn was der Hausarzt vermehrt beobachtet ist Post-Covid. Damit sind nicht unbedingt Spätfolgen einer Infektion gemeint, sondern eine generelle Müdigkeit, Abgeschlagenheit  und auch Infektanfälligkeit. Das habe sich insbesondere während der letzten, extrem harten Grippewelle gezeigt: „Die Patienten sind in Scharen gekommen, diese Grippewelle war echt der Wahnsinn.“ Teilweise hätten Betroffene vier Wochen lang Symptome gezeigt.

Ein gesundes Immunsystem ist die Basis
Einen definitiven Grund dafür nennen kann der Mediziner nicht, doch sieht er gewisse Zusammenhänge zur Corona-Pandemie. Zwei Jahre lang haben die Menschen ständig Masken getragen, was sie vor dem Virus schützte – aber auch vor allem anderen, was das Immunsystem in kleinerem Maße belastet und dadurch trainiert. Auch ähnle die Stimmung mancher einer Winterdepression, was wohl ebenfalls auf die Einschränkungen und Isolation, allgemein die psychische Belastung durch die Umstände der Pandemie zurückzuführen sei. Die Menschen hätten derzeit einfach keine Lust auf irgendwas, die Grippeimpfung eingeschlossen. Ein weiterer Faktor, welcher der Influenza in die Hände gespielt haben dürfte. 

Egal, was nun die Ursache sein mag: Für Dr. Mayer ist klar, dass Bewegung an der frischen Luft (natürlich passend gekleidet), Sport und eine gesunde Ernährung viele dieser Probleme beheben dürften. Wenn Patienten mit  derartigen Symptomen zu ihm kommen, untersucht er natürlich erst einmal auf die üblichen organischen Ursachen. „Da findet man allerdings selten etwas“, weiß Dr. Mayer. Den meisten helfen Sonnenlicht, frische Luft, Vitamine und Spurenelemente.

Nicht gerade förderlich ist da die beginnende Allergiesaison. Betroffene kennen die laufende Nase, das Brennen in den Augen und das Kratzen im Hals. All das beginnt bei den immer milder werdenden Wintern auch immer früher. Selbst unliebsames Krabbelgetier wie Zecken wird dadurch unangenehm zeitig im Jahr aktiv. 

Impfungen können vorbeugen
Die Impfmüdigkeit sieht Dr. Oliver Mayer kritisch. Er habe gesehen, was manche Krankheiten anrichten können, sei es bei Kindern oder bei Erwachsenen. Selbst wenn manche Infekte heutzutage selten geworden sind – mitunter aufgrund einer hohen Impfquote –, können einige Krankheiten nach wie vor tödlich enden oder Spätfolgen nach sich ziehen. Ein Beispiel ist die FSME. Jetzt zu Beginn der Zeckensaison sei der perfekte Zeitpunkt für eine Auffrischung, sollten bereits fünf Jahre seit der letzten Impfung vergangen sein. „Wir leben in einem Hochrisikogebiet“, betont Dr. Mayer. Auch Masern und Mumps treten wieder verstärkt auf, eine rechtzeitige Impfung im Kindesalter lohnt also. 

Die bereits erwähnte Grippe-Impfung ist gerade für ältere Patienten oder Menschen mit Vorerkrankungen ebenfalls eine Überlegung wert. Außerdem gibt es etwas „Neues“, das gegen eine sehr schmerzhafte Erkrankung vorbeugt: eine Gürtelrose-Impfung. Bei Patienten ab 60 Jahren trägt die Krankenkasse hierfür die Kosten. Jüngere Menschen haben zwischenzeitlich meist schon eine Windpocken-Impfung, sie sind also bereits gegen die durch denselben Erreger ausbrechende Krankheit geschützt. Wer noch keine Windpocken hatte, kann sich unabhängig vom Alter dagegen impfen lassen und ist ebenfalls geschützt. Wer nun aber bereits infiziert war – also die Erreger in sich trägt und Gefahr läuft, an einer Gürtelrose zu erkranken –, kann sich dank der neuen Impfung ebenfalls schützen.

Autor: Jacqueline Geisel Fotos: Jacqueline Geisel, leszekglasner/AdobeStock