In der zugeparkten Ebinger Straße weicht ein LKW auf den Gehweg aus. Foto: Grudke

Die rechte Fahrspur auf Ortsdurchfahrt durch Hausen sei häufig zugeparkt, Autos und LKWs weichen auf den Gehweg aus, sagt Anwohner Oliver Grudke. Er wittert Gefahr für Passanten.

Laut Anwohner Oliver Grudke „ist die derzeitige Situation an der Ortsdurchfahrt von Burladingen-Hausen lebensgefährlich“. Da die rechte Fahrspur talabwärts ab der Einfahrt Binsenbergstraße zugeparkt werde, weichen Autos und Lastwagen „auf den Gehweg aus, ohne auf Fußgänger oder Radfahrer zu achten“, so Grudke in einem Schreiben an das Landratsamt. Der Fahrradschutzstreifen bliebe unbeachtet, die Unfallgefahr sei hoch, „abgefahrene Spiegel, Beschimpfungen und Hupkonzerte“ seien die Regel. Grudke ist selbst Sicherheitsingenieur der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung – als solcher könne er „die jetzige Situation so nicht länger akzeptieren“.

In dem Haus an der Ebinger Straße, das einst seiner Oma gehört hat, wohnt er schon sein Leben lang. Die Situation habe sich trotz des neuen Fahrradschutzstreifens zugespitzt – die Aggressivität der Autofahrer wie auch der Schwerlastverkehr habe zugenommen, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Zudem werde die Geschwindigkeit in der Straße kaum durch Blitzanlagen kontrolliert. Ab 7 Uhr morgens beginne ein „massives Verkehrsaufkommen“, um circa 15 Uhr kommen Kieslaster hinzu. Änderungsvorschläge hat Grudke einige: Ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern, ein Parkverbot an der Straße beziehungsweise Parken ausschließlich in gekennzeichneten Flächen.

Ausnahmsweise weniger Autos: so frei ist die Ebinger Straße selten, sagt Oliver Grudke. Foto: Rahmann

Besonders schwerwiegend ist die Situation in der Ebinger Straße für Anwohnerin Ute Tatzel-Nowel. Aufgrund einer Gehbehinderung bewegt sie sich im Rollstuhl, hierbei sei es „in den letzten Jahren auf Grund der stets mehrfach zugeparkten Gehwege und der schlechten Gehwegbeschaffenheit zu gefährlichen PKW/LKW - Mensch Begegnungen“ gekommen. Die Gehwege an der Ebinger Straße seien außerdem zu eng, durch Erdaufwölbung zerstört, haben hohe Bordsteinkanten und keine Nullschwellen-Absenkungen im Bereich der Übergänge, Mülltonnen und Autos stehen auf dem Gehweg, so Tatzel-Nowel. Landratsamt und Stadt sehen das Gefahrenpotenzial anders. Da die Ebinger Straße eine Landesstraße ist, habe sie „unter anderem dem überörtlichen Verkehr zu dienen“, sagt Steffen Maier vom Landratsamt unserer Redaktion. Um die Geschwindigkeit oder den Lastverkehr zu beschränken, reiche eine Gefahr aufgrund von rücksichtslosem Fahrverhalten der Auto- und Lastwagenfahrer nicht aus. Bei der nächsten regulären Verkehrsschau wollen Vertreter von Stadt und Land prüfen, ob die Gefahrenlage tatsächlich drastischer sei. Wann diese Verkehrsschau stattfindet, stehe noch nicht fest. Für Gehwege und die Parksituation sei die Stadt Burladingen verantwortlich.

Martin Paulus hebt die Ebinger Straße als Landes- und wichtige Verbindungsstraße für Burladingen und Albstadt hervor. Ein höheres Verkehrsaufkommen, auch im Bereich des LKW-Verkehrs, sei an einer solchen Ortsdurchfahrt nicht ungewöhnlich.

Auch die Gehwege entlang der Ebinger Straße, bestätigt Paulus, seien zwar nicht durchgehend barrierefrei, dies treffe aber „auf praktisch alle älteren Gehwege im Stadtgebiet zu.“

Paulus räumt ein, dass „die Straße historisch gesehen nicht für das aktuelle Verkehrsaufkommen ausgelegt wurde.“ Nichtsdestotrotz stelle die Ebinger Straße keinen besonderen Unfallschwerpunkt dar. Die Anzahl der gemessenen Geschwindigkeitsverstöße durch regelmäßige Kontrollen des Landratsamts sei „tatsächlich verhältnismäßig gering“.