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Mutmaßlicher Todesschütze sagt vor Gericht kein Wort. Dafür äußert sich seine Familie.

Washington - Nach dem Kino-Massaker in Colorado hat sich die Familie des mutmaßlichen Todesschützen James Holmes zu Wort gemeldet. Über eine Anwältin äußert sie ihr Mitgefühl für die Opfer. Die Eltern appellieren auch, der Fall solle vor Gericht und nicht in den Medien entschieden werden. Zu ihrem derzeitigen Verhältnis zu ihrem Sohn wollen sie sich nicht äußern.

Dagegen zeigte ihr 24-jähriger Sohn bei seinem ersten Auftritt vor Gericht keine Regung - er wirkte seltsam abwesend und sagte kein Wort. Seine Haare hatte er flammend rot gefärbt. Bis der Prozess beginnt, könnte es über ein Jahr dauern.

„Die Familie möchte bekräftigen, dass sie mit dem Herzen bei den Opfern und deren Familien ist“, sagte die Anwältin Lisa Damiani am Montagabend (Ortszeit) im TV-Sender CNN. Damiani sprach in San Diego (Kalifornien), dem Wohnort der Eltern. Sie wollte aber nicht sagen, wo sich die Familie derzeit aufhalte. „Ich fürchte um ihre Sicherheit.“

Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Todesstrafe verhängt wird

Holmes soll bei einem Überfall auf ein Kino in Aurora (Colorado) zwölf Menschen getötet haben. Dutzende wurden verletzt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Todesstrafe verhängt wird.

Holmes saß vollkommen teilnahmslos vor dem Richter. Er hatte sichtlich Mühe, die Augen offen zu halten. Er ließ bei der Anhörung seine Pflichtverteidiger sprechen.

Die Staatsanwaltschaft prüft, die Todesstrafe zu fordern. Diese kann im Bundesstaat Colorado bei besonders schweren Taten verhängt werden. Ob es dazu kommt, hängt vom Einverständnis der Opferfamilien ab. Allerdings wird die Todesstrafe in Colorado äußerst selten verhängt.