Maria Aljochina (Mitte) und Nadeschda Tolokonnikowa (rechts) von Pussy Riot kommen aus dem Gefängnis frei. Foto: dpa

Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina von Pussy Riot waren zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden, jetzt kommen sie frei. Die jungen Frauen fallen unter Putins Massenamnestie - genauso wie 30 Greenpeace-Aktivisten.

Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina von Pussy Riot waren zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden, jetzt kommen sie frei. Die jungen Frauen fallen unter Putins Massenamnestie - genauso wie 30 Greenpeace-Aktivisten.

Moskau - Die beiden in Straflagern inhaftierten Musikerinnen der kremlkritischen Punkband Pussy Riot fallen unter die vom russischen Parlament beschlossene Massenamnestie.

Das teilte Kremlchef Wladimir Putin vor 1300 Journalisten in Moskau mit. Die Aussage galt als wichtiges Signal an den Strafvollzug, die zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilten jungen Mütter Nadeschda Tolokonnikowa (24) und Maria Aljochina (25) nun freizulassen.

"Sie können theoretisch noch heute herauskommen", hatte die Anwältin der Putin-Gegnerinnen, Irina Chrunowa, der Agentur Interfax vor Beginn der Pressekonferenz Putins gesagt. Die Angehörigen der beiden Aktivistinnen seien bereits zu den jeweiligen Straflagern gereist, um die Frauen zu begrüßen.

Greenpeace-Aktivisten dürfen ausreisen

Putin bestätigte zudem, dass 30 Umweltschützer der Organisation Greenpeace unter den Gnadenakt fielen. Damit kommen sie nicht wegen Rowdytums vor Gericht. Sie können nach ihrem Protest gegen Umweltzerstörung in der Arktis das Land jetzt verlassen.

Die Staatsduma hatte am Mittwoch eine Massenamnestie beschlossen, die auch einzelne Gegner Putins betrifft. Der Strafvollzug hat laut der Anordnung sechs Monate Zeit, den Gnadenakt umzusetzen. Demnach müssen die beiden Frauen von Pussy Riot mehrere Dokumente vorlegen, um in Freiheit zu kommen - zum Beispiel einen Nachweis, dass sie das Erziehungsrecht für ihre minderjährigen Kinder haben.

Tolokonnikowa und Aljochina waren im vergangenen Jahr nach einem Anti-Putin-Protest in einer Kirche wegen Rowdytums verurteilt worden. Das Vorgehen der Justiz hatte weltweit Kritik ausgelöst. Die Strafe würde im März enden. Dass sie nun freikommen, werten Beobachter als Zugeständnis des Kremls an den Westen vor den Olympischen Winterspielen, die am 7. Februar in Sotschi eröffnet werden.