Der Ausbau des Neuhengstetter Waldenserensembles macht große Fortschritte. Dazu gehört auch die Gestaltung von Friedhof und Freiflächen. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Für zweiten Bauabschnitt werden 60 Prozent Zuschuss erwartet / Weiterer Workshop

Der Ausbau des Neuhengstetter Waldenserensembles kommt zügig voran. In seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl beschloss der Althengstetter Gemeinderat, bei Leader Heckengäu einen Zuschuss für den zweiten Bauabschnitt zu beantragen.

Althengstett-Neuhengstett. "Das muss etwas ganz Über- regionales, vielleicht sogar europaweit Einmaliges werden", schwärmte unlängst der Neuhengstetter Ortschaftsrat Claus Adam bei einem Gedankenaustausch über die weitere Gestaltung des Neuhengstetter Waldenserensembles. Nach der jüngsten Ratssitzung hat nicht nur dieser ambitionierte Museumsfreund Grund zur Freude. Die Berichte von Bürgermeister Clemens Götz und des Neuhengstetter Ortsvorstehers Gerhard Dietz zeigten, dass der Abschnitt ein mit dem Neubau des Ausstellungs -, Informations- und Empfangsgebäudes gut vorankommt. "Dieser erste Teil wird bis Ende 2019 umgesetzt", sagte der Rathauschef.

Weit fortgeschritten

Auch die Gestaltung des zweiten Teils ist inzwischen mit einer Beteiligung von mehr als 80 Bürgern planerisch weit fortgeschritten. Dabei geht es vor allem um die Freiflächengestaltung im Bereich des historischen Waldenserfriedhofs. Die beteiligten Büros haben inzwischen viele Wünsche und Vorstellungen der Bürger in ihre Planungen mit aufgenommen. "Jeder konnte sich ganz konkret einbringen, das war eine umfangreiche gemeinsame Vorarbeit", freute sich der Ortsvorsteher über die große Bürgerbeteiligung.

Auch für den Bauabschnitt zwei, der die Neugestaltung der Grünfläche vorsieht, wurde bereits ein Zuschussantrag in Form einer Projektskizze bei Leader Heckengäu gestellt. Große Freude herrscht darüber, dass auch dieser positiv beschieden wurde. Allerdings muss bis zum 28. Mai ein genau ausgearbeiteter Plan nachgereicht werden. "Hierbei handelt es sich um Entwurfsplanungen, das heißt sie können in der Ausführungsplanung noch modifiziert werden", unterstrich Götz.

Ortsvorsteher Dietz verwies darauf, dass die Kosten des Gesamtprojekts 600 000 Euro nicht überschreiten dürfen. Sonst gibt es keinen Zuschuss. Bei diesem wird mit 60 Prozent der Kosten gerechnet. Der Bürgermeister kündigte an, dass nach der Antragstellung ein weiterer Planungsworkshop stattfinden wird, in dem dann die konkreten Umsetzungen erarbeitet werden. "Nach dem Baubeschluss des Gemeinderats können dann die Arbeiten auf Grundlage dieser Planungsstände veranlasst werden."

Die Verwaltung legte dem Rat auch Zahlen zur Finanzierung vor. Danach soll das Projekt 710 000 Euro kosten. Förderungsfähig sind allerdings nur 596 600 Euro. Es wird mit einem Zuschuss in Höhe von rund 358 000 Euro gerechnet. Das entspricht einem Fördersatz von 60 Prozent. "Dies ist ein Beispiel dafür, dass die Europäische Union im ländlichen Raum etwas bewirkt", lobte Gemeinderat Lothar Kante im Hinblick auf die beachtlichen Fördermittel der EU zur Verwirklichung des Neuhengstetter Waldenserprojekts. Ohne Zuschüsse hätte man das Museumsprojekt nicht realisieren können.

Sechs Bausteine

In einer Beilage zum Förderantrag stellten die Verantwortlichen mit Blick in die Zukunft sechs Bausteine vor: Umbau des Waldenserfriedhofs zu einem "Waldenserpark". Dieser wird mit Outdoor-Bildungs- und Informationsstationen bestückt werden. Als weitere Bausteine werden die Sanierung der historischen Friedhofsmauer, die Errichtung eines Nebengebäudes (Depot, Technikraum, Lager), die Einrichtung von WLAN für die Elektromobilität sowie das Anlegen eines Schaubeetes sowie Spielmöglichkeiten für Kinder ins Auge gefasst.