Für die Althengstetter Gemeinderäte brechen in Sachen Haushalt neue Zeiten an. Die Kämmerei erstellt diesen ab 2020 in der Doppik. Foto: © Coloures-Pic/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder Bote

Finanzen: Umstellung auf Doppik zum 1. Januar 2020 / Externer Dienstleister übernimmt Teilbereich

Der Haushalt 2018 ist gerade mal verabschiedet, da werfen Verwaltung und Gemeinderat in Althengstett einen Blick auf den 1. Januar 2020. Zu diesem Zeitpunkt stellt die Gäukommune von der Kameralistik auf die Doppik um.

Althengstett. Die Doppik ist für die Verwaltungen ein völlig neues Buchungssystem, das bundesweit alle Kommunen bis zum Beginn 2020 eingeführt haben müssen. Die bislang gängigen Begriffe Verwaltungs- und Vermögenshaushalt gehören damit der Vergangenheit an. Das System ist künftig eher wie in Unternehmen bei einer Bilanzierung aufgebaut. Vermögen und Schulden einer Kommune werden klar dargestellt. Für die Gemeinderäte heißt dies ein tief greifendes Umdenken bei künftigen Haushaltsberatungen, ihrer Königsdisziplin.

Kämmerin Ingrid Schmidt ist bei der Umstellung federführend. Um einen reibungslosen und zügigen Projektablauf sicherzustellen, ist es aus Sicht der Verwaltung sinnvoll, "dass Entscheidungen insbesondere bei der Vermögensbewertung, der Gliederung in Teilhaushalte, zur Aufstellung des Produktplans sowie dem Aufbau der Kosten- und Leistungsrechnung zeitnah getroffen werden können". Deshalb wurde dem Gremium vorgeschlagen, diese Entscheidungen dem Bürgermeister zu übertragen. Dies wurde in der jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Ebenso der Zusatz, dass eine projektbezogene Arbeitsgruppe gebildet wird, die in diesen Fällen unterstützend mitberät. Dieser gehören die Gemeinderäte Philipp Jourdan und Matthias vom Brocke an.

Äußerst komplex

Weil die Umstellung auf das Neue Kommunale Haushaltsrecht (NKHR) sehr komplex und zeitaufwendig ist, insbesondere für eine nachvollziehbare und prüfungssichere Dokumentation, ist es aus Sicht der Kämmerer der vier Kommunen des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) nur schwer möglich, die Arbeiten zur Vermögenserfassung und -bewertung mit eigenen Mitarbeitern zu bewältigen. Alle vier Mitgliedskommunen, also Althengstett, Gechingen, Ostelsheim und Simmozheim, haben sich dazu entschlossen, die Arbeiten zur Erfassung beziehungsweise Bewertung an einen externen Dienstleister vergeben zu wollen. Am Mittwoch stimmte das Althengstetter Gremium diesem Vorschlag zu, am Dienstag steht noch die Entscheidung in Gechingen aus. Im Hengstetter Haushalt sind dafür 40 000 Euro veranschlagt. Die Schulung der Rathausmitarbeiter wird weitere Kosten verursachen.