Nach kontroverser Debatte entschied sich die große Mehrheit des Althengstetter Gemeinderats für einen Kita-Neubau nach dem Entwurf eines Freudenstädter Architekturbüros. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Räte stimmen bei Kita-Neubau für Entwurf von Lieb + Lieb Architekten BDA aus Freudenstadt

Die Würfel sind gefallen. Nach vielen Wochen intensiver Beratung wurde jetzt eine Lösung für den Neubau der dringend benötigten Kindertagesstätte mit Familienzentrum gefunden. Das neue Domizil wird in der Althengstetter Poststraße entstehen.

Althengstett. Am Ende stimmte das Althengstetter Ratsgremium mit großer Mehrheit für den Entwurf der Lieb + Lieb Architekten BDA aus Freudenstadt.

Allerdings kam es vor der endgültigen Abstimmung auf Initiative der dreiköpfigen SPD-Fraktion noch zu einem lebhaften Schlagabtausch. Dabei kritisierte SPD-Gemeinderat Lothar Kante den favorisierten Entwurf der Gegenseite und hob die Qualität des prämierten Alternativentwurfs eines Augsburger Büros ganz besonders hervor. "Ich möchte das Nein der SPD begründen", unterstrich er und äußerste sich kritisch zum mehrheitlich favorisierten Plan. "Der andere Entwurf hat uns besser gefallen, weil er uns geeigneter scheint, das pädagogische Konzept umzusetzen", hob Kante hervor. Nun werde ganz offensichtlich die schlechtere Lösung, ein quadratisches Holzgebäude, den Zuschlag bekommen. "Die Entscheidung fiel uns nicht leicht, welcher Entwurf die Nase vorne haben sollte", unterstrich der Rathauschef. Die Kosten seien bei der Auswahl nicht ausschlaggebend gewesen, da sie bei beiden Planungen in etwa gleich seien.

Kritik zurückgewiesen

"Für meine Entscheidung hat gesprochen, dass dieser Bau städtebaulich besser in die Landschaft passt", unterstrich Gemeinderat Rainer Kömpf (UW). Auch seine Ratskollegin Amei Fischer (Grüne) setzte sich für das von den meisten Räten bevorzugte Modell ein. "Es liegt an den Erzieherinnen, den Neubau mit Leben zu füllen", hob sie hervor. Gemeinderat Thomas Schmidt (FW) warnte davor, den Entwurf schlecht zu reden, nachdem doch die Entscheidung im Grunde schon gefallen sei. Kante verwahrte sich gegen diese Kritik. "Ich habe gesagt, dass der eine Entwurf besser ist, nicht dass der eine gut und der andere schlecht ist", stellte er klar. Es komme nach seinem Empfinden tatsächlich so rüber, "als würden wir zwischen Schwarz und Weiß entscheiden", meinte hingegen Gemeinderat Rüdiger Klahm (CDU/FDP) und plädierte dafür, dass das jetzt gefundene Konzept gemeinsam getragen werden solle.

Gemeinderat Hartmut Weber (FW) verwies darauf, dass man sich die Entscheidung nicht leicht gemacht habe und bei der entscheidenden Sitzung sechs Stunden lang über die Vor- und Nachteile der beiden Versionen diskutiert habe. Der Rathauschef sprach von "verschiedenen Geschmäckern" und erinnerte daran, dass die Entscheidung zwischen zwei sehr guten Entwürfen zu treffen gewesen und allen Beteiligten nicht leicht gefallen sei. Kante und seine SPD-Kollegen Richard Dipper und Matthias vom Brocke zeigten sich am Ende als faire Verlierer. "Wir werden das mittragen und nicht bekämpfen", unterstrich Kante.

Götz freute sich darüber, dass für den Neubau vorwiegend heimisches Holz verwendet wird. Die Räte beauftragten die Verwaltung, auf der Grundlage der Bieterunterlagen jetzt Honorarverhandlungen aufzunehmen.