Zwei Mal täglich verabreicht Marina Lebherz ihrem Vierbeiner Medikamente. Foto: Stocker

Verätzungen breiten sich aus. Auch Katzenbesitzerin leidet unter Spätfolgen von Buttersäure-Attacke. Mit Video

Althengstett - Verzweiflung, Sorge und Wut bestimmen zurzeit die Gemütslage von Marina Lebherz. Der Buttersäure-Anschlag auf ihren Kater Gismo hat weitreichende Folgen. "Die Verätzungen sind bis auf die Haut durchgedrungen und breiten sich aus", berichtete die Katzenmutter. Mit Salbe versucht sie dem 15 Monate alten Kater Linderung zu verschaffen.

Völlig verstört

Doch immer wieder kauert sich Gismo zusammen, zittert und ist verstört oder versteckt sich unter dem Läufer im Wohnzimmer, wie auch während des jüngsten Gesprächs von Lebherz mit dem Schwarzwälder Boten. Außerdem sei er permanent auf der Suche nach Wärme, erzählte Ehemann Alexander Lebherz vom Verhalten des Vierbeiners. Das Tier versuche, sich warm einzuhüllen oder sitze auf der Fensterbank über der Heizung.

"Ich weiß nicht, ob er Schmerzen hat, aber er ist nicht mehr derselbe wie vor dem Anschlag", stellte die Katzenbesitzerin fest. Inzwischen hätten die Ergebnisse der Blutuntersuchungen ergeben, dass infolge der Vergiftung mit Buttersäure ein Leberschaden entstand. Deshalb muss sie dem Vierbeiner unter anderem zweimal täglich eine Tablette verabreichen.

Zwar fresse Gismo und lasse sich zwischendurch auch mit Spielen etwas ablenken, aber die psychischen Beeinträchtigungen seien nachhaltig. "Eigentlich ist er ein Freigänger, will aber zurzeit nicht hinaus", verdeutlicht sie das unnatürliche Verhalten, das ihr immer wieder die Tränen der Verzweiflung und Wut in die Augen treibt. Gismo hatte bislang einen Aktionsradius von rund 300 Metern um das Haus herum.

Für den Säure-Anschlag müsse er festgehalten worden sein, ist Lebherz überzeugt. "Katzen haben eine empfindliche Nase und flüchten, wenn es stinkt", so die Katzenmutter. Der Säurespuren an seinem Körper nach zu urteilen, sei Gismo festgehalten worden.

Sie habe keine Worte dafür, wie man so eine grausame Tat begehen könne, die außerdem zu Verletzungen bei fünf Personen geführt habe. Erleichtert registrierte die Familie, dass sich die Abneigung der zweiten Katze Nala aufgrund von Gismos Geruch wieder gelegt habe.

Facharzt untersucht Lunge

Vor allem Lebherz selbst leidet indes seit dem Vorfall unter Kurzatmigkeit und muss mit einem Spray ihre Atemwege behandeln. Unsicherheit machte sich bei ihr breit, nachdem sich die gesundheitliche Gesamtsituation mit Blick auf die Lunge nicht verbesserte. "Die Untersuchung bei einem Facharzt ergab jetzt, dass meine Stimmbänder angegriffen sind, die Lunge aber nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde", berichtete Lebherz im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Gleichzeitig empfahl ihr der Spezialist, das Spray weiterhin zu benutzen.

Die Ausschläge auf der Haut haben sich indes wieder zurückgebildet. Ängste treiben die Katzenmutter um. Seit dem Vorfall leidet sie unter Schlaflosigkeit. Sowohl die Sorge darum, ob sie sich wieder erhole, ihr Kater Gismo sich wieder stabilisiere, als auch Befürchtungen eines neuerlichen Anschlags zermürben Lebherz.