Nur im Büro zu arbeiten, kann sich Anja Roller nicht vorstellen. Ihre große Leidenschaft ist es, Jugendliche zu begleiten und ihnen Impulse für deren Lebensweg zu geben. Foto: Selent-Witowski Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Anja Roller tritt Nachfolge von Schulsozialarbeiter Rüdiger Vollmer an / Weiterhin Waldspaziergänge

Anja Roller ist ein Mensch, der seine Träume lebt. Eines ihrer großen Ziele, nämlich Jugendreferentin zu werden, hat sie erreicht. Eine neue Herausforderung nimmt sie nun als Sozialarbeiterin am Althengstetter Schulzentrum an.

Althengstett. Die 45-Jährige tritt die Nachfolge von Rüdiger Vollmer an, der kurz vor den Sommerferien verabschiedet worden war (wir berichteten). Er war 18 Jahre lang in dieser Funktion am Schulzentrum tätig und damit ein Mann der ersten Stunde. Froh ist man an der Gemeinschafts- und Realschule, dass die Schulsozialarbeit nahtlos fortgeführt werden kann. Wie zuvor Vollmer, besetzt Roller eine 60-Prozent-Stelle. "Ich habe bereits an der ersten Gesamtlehrerkonferenz nach den Ferien teilgenommen und bin gerade dabei, in den Schulalltag reinzuschnuppern und mich einzuarbeiten", berichtet Roller. Mit ihrer neuen Tätigkeit verbindet sie gute Erinnerungen: "1990 habe ich an der Althengstetter Realschule selbst meinen Abschluss gemacht. Religionsunterricht hatte ich bei der heutigen Rektorin Christa Wurster-Zischler".

Sechs Jahre auf der Schwäbischen Alb tätig

Beruflich hat die Althengstetterin zunächst einen anderen Weg eingeschlagen, in dem sie sich bei HP zur Elektronikerin ausbilden ließ. "Das war damals aber eine wirtschaftsschwache Zeit, und die Zukunftsaussichten in diesem Bereich nicht so gut", erinnert sich die 45-Jährige. Damals habe sie den sozialen Bereich für sich entdeckt und die Studiengänge Sozialpädagogik sowie Religionspädagogik auf der Karlshöhe in Ludwigsburg belegt. "Mein Ziel war es, Jugendreferentin zu werden, und das war ich dann sechs Jahre lang in Münsingen auf der Schwäbischen Alb."

Dann zog es die heimatverbundene Jugendbegleiterin doch zurück nach Althengstett, denn all die Jahre hatte sie ein weiterer Traum nicht mehr losgelassen: "Ich wollte schon immer unbedingt ein Haus nach meinen Vorstellungen bauen". Gesagt oder vielmehr lang geträumt und getan: "Zwei Jahre lang hatte ich eine 50-Prozent-Stelle in Stuttgart und habe in dieser Zeit gemeinsam mit meinem Vater mein Traumhaus Wirklichkeit werden lassen", berichtet Roller mit strahlenden Augen. Und wie es der Zufall wollte, wurde nach dieser Phase eine Stelle beim Evangelischen Jugendwerk frei, die die Althengstetterin bekam. "Jugendliche im Glauben zu begleiten und Kontakte zu knüpfen, das ist meine große Leidenschaft", sagt sie.

Jetzt müsse sie erst einmal in ihre neue Tätigkeit am Althengstetter Schulzentrum hineinfinden und dort beispielsweise das Ganztagsangebot kennenlernen. Eines steht schon fest: "Die beliebten Waldspaziergänge, wie sie mein Vorgänger angeboten hat, wird es weiter geben". Im Bereich Erlebnispädagogik verfügt die Althengstetterin über einen großen Erfahrungsschatz. Generell fordere sie gerne heraus und lasse sich selbst herausfordern. Das sei bei diesem Neustart gegeben. "Ich freue mich darauf, den von mir betreuten Schülern konstruktiv-positive Lebensstrategien mit auf den Weg zu geben. Es ist spannend, mitzuerleben, was Jugendliche daraus machen."