Schulleiterin Christa Wurster-Zischler (links) sowie das Lehrerehepaar Marianne und Joachim Kempf (Zweite von links und rechts) sind gespannt, wie sich die Holzskulptur von Lars Zech (Zweiter von rechts) in den kommenden Wochen und Monaten verändern wird. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Einstiger Realschüler Lars Zech verschönert mit seinem Werk das Foyer

Althengstett. In den kommenden Wochen können die Althengstetter Realschüler den Entstehungsprozess eines Kunstwerks hautnah verfolgen. Eine Skulptur des Holzkünstlers Lars Zech wird sich hier im wahrsten Sinne des Wortes entfalten.

Bereits seit 2008 hängt im Eingangsbereich der Realschule eines der markanten Holzobjekte von Zech. "Gemeinsam mit den Eltern hatten wir damals nach dem 25-jährigen Jubiläum des Schulzentrums beschlossen, von den Einnahmen etwas zur Verschönerung des Schulgebäudes anzuschaffen", berichtet Schulleiterin Christa Wurster-Zischler. Dass die Wahl auf ein Werk von Zech fiel, war nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass der 46-Jährige, der aus Gechingen stammt und im Wald bei Althengstett sein Freiluftatelier hat, selbst Schüler der Realschule Althengstett war.

Weltweit bekannt

Die Idee, nun eines der Werke in den Räumen der Schule und unter Beobachtung der Schüler entstehen zu lassen, initiierten Joachim und Marianne Kempf. Beide unterrichten seit 1979 an der Realschule und lernten Zech bereits als Schüler kennen. Sie haben auch dessen künstlerischen Werdegang verfolgt. Zechs Arbeiten sind heute weltweit in Galerien in Paris, Singapur, Calgary und Tokio sowie im Privatbesitz von Prominenten wie Karl Lagerfeld und Giorgio Armani zu finden. Vor allem im asiatischen Raum finden seine Holzskulpturen große Beachtung.

Die jetzigen Leihgabe an die Realschule gehört zur Serie "Moving Portraits", die Zech bereits seit mehreren Jahren fortsetzt. Die rund 110 Zentimeter hohe Skulptur hat der Holzbildhauer mit der Kettensäge sowie Schleifgeräten aus einem Walnussstamm aus dem Calwer Stadtgebiet geformt und rund 40 Lamellen eingeschnitten. Damit hat der Künstler die Voraussetzungen für den weiteren Bearbeitungsprozess geschaffen, der dem archaisch anmutenden Kopf seine ganz eigene Charakteristik verleihen wird. "In den kommenden Wochen wird das Wasser aus den Zellen verdunsten, das Holz schrumpfen und sich in Farbe und Form verändern", erläutert Zech bei der Aufstellung des Objekts. Diese langsame Bewegung und Veränderung des Exponats wird, so Kunstlehrer Joachim Kempf, von Schülern fotografisch dokumentiert.

Vor allem in den ersten Wochen werde viel Bewegung zu sehen sein, versprach Zech. Er geht davon aus, dass je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit der gesamte Prozess in rund einem Jahr abgeschlossen sein wird.

Neugierde geweckt

Neugierig verfolgten einige Schüler das Aufstellen der Skulptur im Foyer und stellten erste Mutmaßungen darüber an, was sie darstellt. Sie entdeckten ein Herz in der Maserung, die Form eines Apfels mit Blatt, ein Fabelwesen und Augen und waren sich einig: "Das sieht spannend aus."