Pfarrer Dieter Lohrmann freut sich mit Althengstetter Kindern über die Wasserspiele im Mehrgenerationenpark. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: "Netzwerk ältere Generation im Kirchenbezirk Calw" informiert sich über Maßnahmen in Althengstett

Im Raum Calw sollen ältere Menschen nicht vereinsamen. Dies hat sich das "Netzwerk ältere Generation im Kirchenbezirk Calw (NäG)" auf die Fahnen geschrieben.

Althengstett. Ein rühriger Koordinationskreis unter der Leitung des Bad Liebenzeller Pfarrers Dieter Lohrmann leistet auf diesem Gebiet wertvolle Arbeit. Jetzt lud er zu einem nachmittäglichen Treffen ein, das Denkanstöße und Anregungen für die Arbeit mit Senioren bot.

Der Saal des evangelischen Gemeindehauses von Althengstett war voll besetzt, als Bürgermeister Clemens Götz im Rahmen eines Impulsreferats die öffentlichen Einrichtungen vorstellte, die es für die Einbindung der älteren Generation in seiner Gemeinde bereits gibt. Der Kommunalpolitiker sieht starke Tendenzen in der Gesellschaft, dass sich Menschen immer mehr zurückzögen. Dem gelte es entgegenzusteuern.

"Klarheit, Köpfe und Kohle muss man haben, wenn man gemeinschaftsstiftende Einrichtungen voranbringen möchte", unterstrich Götz.

Zum Glück ist es ihm gelungen, für seine manchmal zunächst auch in der Bevölkerung kritisierten gemeinschaftsfördernden Vorhaben den Althengstetter Gemeinderat hinter sich zu bringen und auch erhebliche Fördermittel für diese Einrichtungen locker zu machen.

Ein einzigartiges Projekt, dass es bisher nur in wenigen Kommunen gibt, ist der auch mit viel Eigenarbeit engagierter Bürger im vorigen Jahr fertiggestellte Mehrgenerationenpark. Ein reizvoll gestalteter Kinderspielplatz für die Kleinen, eine Boule-Anlage für Senioren, viele Sitzgelegenheiten und eine reizvolle Bepflanzung zeichnen diesen schönen Platz aus. Stolz kann die Gäugemeinde auch auf ihr hilfreiches Familienzentrum sein, bei dem vor allem junge Mütter Rat und Hilfe finden. Ein alle 14 Tage stattfindender Cafétreff trägt bisher schon dazu bei, dass Alt und Jung sich treffen und ins Gespräch kommen.

Seniorenrat leistet segensreiche Arbeit

Der Seniorenrat leistet im Ort dank des ehrenamtlichen Einsatzes vitaler jüngerer Senioren eine segensreiche Arbeit. Neben Spielnachmittagen und gemeinsamen Ausflügen sowie einem regelmäßig stattfindenden Mittagstisch gibt es unter anderem auch die "Hengstetter Werkstatt", in der technisch versierte Senioren bei der Reparatur von alltäglichen Gegenständen und Geräten helfen.

Nach dem Referat des Bürgermeisters machten sich die Teilnehmer auf den Weg. Nach einem Spaziergang durch den Ort wurden sie an Ort und Stelle von kompetenten Mitarbeitern informiert und jede Menge Fragen wurden beantwortet.

In der Althengstetter Markuskirche machte sich inzwischen eine Gruppe Gedanken darüber, wie Gestaltung des Miteinanders in einer Kirchengemeinde konkret aussehen kann und wie dabei Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen in der Gemeinde organisiert werden kann.

Ertragreich war dann die Schlussrunde unter dem Motto "Ich habe einen Traum". Dabei wurden Vorschläge und Wünsche formuliert. "Wir wünschen uns Menschen, die mit Rollstuhlfahrern aus dem Seniorenheim spazieren gehen", lautete ein solcher Wunsch. "Wenn Plätze im Ort gestaltet werden, sollten Planung und Ausführung zusammen mit den Anwohnern geschehen", schlug ein Teilnehmer vor. Auch dass sich ehrenamtliche Mitarbeiter für die Treffpunkte der Generationen verantwortlich fühlen sollten, wurde angeregt. Im übrigen könne man auch normale Spielplätze als Treffpunkte für Generationen sehen. Sie könnten auch als solche bezeichnet werden, und würden dann mehr ins Bewusstsein der Bürger rücken. Außerdem wurde ein jährliches Treffen aller Gruppen einer Gemeinde, die sich mit Seniorenarbeit befassen, angeregt. So könne man voneinander lernen und die Seniorenarbeit noch besser aufeinander abstimmen.