Das generationenübergreifende Angebot im Althengstetter Familienzentrum wird gerne in Anspruch genommen: vom Elternfrühstück bis zu Familienspielnachmittagen. Foto: Hildenbrand Foto: Schwarzwälder Bote

Das Althengstetter Familienzentrum ist nicht mehr wegzudenken. Die Einrichtung, deren Herzstück

Das Althengstetter Familienzentrum ist nicht mehr wegzudenken. Die Einrichtung, deren Herzstück fünf Kindertagesstätten sind, berät und betreut Familien in allen Lebenslagen.

Der 15. Mai ist von den Vereinten Nationen (UN) zum "Internationalen Tag der Familie" ernannt worden. Damit soll die Bedeutung von Familien bekräftigt werden. Der Aktionstag steht jedes Jahr unter einem anderen Motto, das vom UN-Generalsekretär bestimmt wird. In diesem Jahr heißt es "Zeit für Familie". Stets hat es einen aktuellen Bezug und rückt eine andere Facette des Themas in den Vordergrund. Eine Familie vermittelt den Nachkommen wichtige Grundbausteine des sozialen Miteinanders. Werte und Normen einer Gesellschaft werden an die neue Generation weitergegeben. Am "Internationalen Tag der Familie" wird diese Bedeutung ins Bewusstsein gerückt.

Althengstett. Damit Eltern und Kinder glücklich zusammenleben können, bietet das Althengstetter Familienzentrum Betreuung, Bildung, Beratung und Unterstützung an. Das umfassende, generationenübergreifende Angebot wird gerne in Anspruch genommen: vom Elternfrühstück, über Familienspielnachmittage bis hin zu Frauencafé und Väter-Treffen. Seine Anfänge nahm die heute unverzichtbare Einrichtung in der Zukunftswerkstatt im Januar 2012, als der Grundstein dafür gelegt wurde. Dort kam der Gedanke auf, eine Familienberatungsstelle und Begegnungsstätte einzurichten. Aus einem zarten Pflänzchen wurde nach und nach ein stattlicher Baum.

Zu Beginn stehen Kleinkinder im Fokus

Was fehlen würden, wenn es das Familienzentrum nicht mehr gäbe, machte Franziska Binczik, Leiterin der Kindertagesstätte Nordstraße und Leitungsassistentin im Familienzentrum, jüngst mit ihrem Bericht über das Zentrum im Gemeinderat deutlich. Standen zu Beginn Kinder bis drei Jahren im Mittelpunkt, widmet sich die Einrichtung heute verstärkt allen Generationen. Die Begegnung von Jung und Alt spielt heute eine größere Rolle.

Der Begriff Familie ist dabei sehr weitläufig zu verstehen: Auch Großeltern, Tanten, Onkel oder Cousins gehören dazu. Und Familie bleibt man schließlich ein Leben lang.

Binczik ging auf die tragenden Säulen Betreuung, Begegnung, Bildung und Begleitung ein. In allen vier Bereichen gibt es ein breites Angebot. Erst im vergangenen Jahr stellte sich das Zentrum einer Evaluation. Es sollte herausgefunden werden, ob das Angebot, das von der Einrichtung beziehungsweise deren Mitarbeiter sowie Netzwerkpartner geplant und durchgeführt wird, zu den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen vor Ort passt (wir berichteten). Für diesen Prozess nahm die Althengstetter Einrichtung die Begleitung und Hilfe von "Qualität vor Ort" in Anspruch. Das Programm unterstützt mit sechs Servicebüros in ganz Deutschland 150 Netzwerke für frühe Bildung auf kommunaler Ebene fachlich und methodisch.

Zwei der Ergebnisse: Familien erkennen das Zentrum als positiv an, Eltern wünschen sich aber noch mehr direkten Dialog zu den Erzieherinnen, wofür auch zusätzliche geschützte Räume als notwendig erachtet wurden. Fortbildungen und übergreifende Austauschmöglichkeiten wurden von den Mitarbeitern des Kitas gewünscht, die sich noch nicht ganz mit hineingenommen fühlten.

Oft wird deutlich, dass Familien- und Erwerbsleben zu vereinbaren eine schwierige Aufgabe ist. Die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt sind groß, "häufig sind heute beide Elternteile erwerbstätig", sagte Binczik. In der Familie und im Beruf soll man demnach allzeit verfügbar, flexibel und immer auf die Sache konzentriert sein. Das Familienzentrum sehe es als seine Pflicht, Betreuungsangebote auf den Bedarf der Familien vor Ort abzustimmen.

Mütter würden wieder früher zu arbeiten beginnen. Dies bedeute, man mache sich früher Gedanken über die Betreuung der Kinder außer Haus. "Es sind hohe Schwankungen im Kleinkindbereich zu sehen." Die Kindergartengruppen seien gut ausgelastet. Es erhöhe sich der Bedarf im Ganztagesbereich. Der im Bereich Ferienbetreuung sei steigend, sowohl bei Familien mit Kindern im Kindergarten, als auch im Schulkindalter. Das Zentrum will noch mehr dabei helfen, dass Familienmitglieder eine gute Zeit mit- und füreinander haben können.

Von vielen Nutzern als Bereicherung empfunden

"Das Zentrum ist ein Ort, wo man weiß, dass man sich für Familienangelegenheiten einsetzt und interessiert", "Es ist eine Bereicherung für die Gemeinde" oder "Wir haben dort Anschluss gefunden, weil wir noch nicht so lange hier wohnen" – so äußerten sich nach Angaben Bincziks Erwachsene, die gefragt wurden, was fehlen würde, wenn es kein Familienzentrum gäbe. An der Einrichtung wird sehr geschätzt, dass sie eine zentrale Informationsstelle für Aktivitäten vor Ort und rund ums Kind ist.

Weitere Informationen: www.familienzetrum- althengstett.de