Es war ihr größter Auftritt: Die vier Musiker von Fateful Finality begeistern mehr als 1500 jubelnde Heavy-Metal-Fans beim diesjährigen "Wacken Open Air". Foto: Fateful Finality

Für junge Musiker geht ein Traum in Erfüllung: Heavy-Metal-Band spielt vor mehr als 1500 Fans.

Althengstett/Gechingen/Ostelsheim. Ein Mal auf der ganz großen Bühne stehen, vor Hunderten von Fans seine Songs spielen zu dürfen – für vier Jungs aus dem Gäu wurde dieser Traum jetzt wahr.  Die Band Fateful Finality trat beim größten Heavy-Metal-Festival der Welt, dem "Wacken Open Air", auf.

Es war ihr zweifelsohne größter Auftritt: Noch nie haben die Gechinger Mischa Wittek (25) sowie Patrick Prochinger (24), der Ostelsheimer Simon Schwarzer (24) und der Althengstetter Philipp Mürder (24) vor mehr als 1500 begeisterten Metal-Fans gespielt. Dementsprechend groß war die Aufregung im Vorfeld des Auftritts beim "Wacken Open Air". "Als das Intro kam, lief es mir eiskalt den Buckel hinunter", erinnert sich Simon.

Nachdem sich die Mitglieder der Band Fateful Finality abgeklatscht hatten, ging es sogleich auf die Bühne. Dort bot sich ihnen ein beeindruckendes Bild: Hunderte von zujubelnden Metal-Fans. "Alle Leute sind dort heiß auf die Art von Musik", erzählt Mischa, der zum ersten Mal überhaupt beim "Wacken Open Air" war.

"Fateful Finality" für Deutschland am Start

Die vier Jungs reisten mit einem festen Ziel nach Norddeutschland: Sie wollten das "Wacken Metal Battle" gewinnen. Bei diesem Wettbewerb messen sich insgesamt 29 Metal-Bands aus Ländern wie Japan, Israel oder Belgien. "Fateful Finality" ging für Deutschland ins Rennen.

Der Weg bis dahin war lang: In einem Auswahlverfahren schafften sie es unter die letzten elf und mussten sich anschließend in einem Semifinale gegen ihre Konkurrenten aus Süddeutschland durchsetzen. Beim "Rockharz" in Ballenstedt (Sachsen-Anhalt) behaupteten sie sich schließlich gegen eine Band aus Norddeutschland – damit hatten sie das Ticket nach Wacken gelöst.

Für den Sieg beim "Wacken Metal Battle" reichte es für die jungen Männer allerdings nicht. "Ich war den ganzen Abend über sehr enttäuscht", erzählt Simon. Und auch sein Bandkollege Mischa war alles andere als heiter: "Die Enttäuschung hat sich bei mir den ganzen Tag durchgezogen." Patrick meint: "Es wäre ein Bonus gewesen." Denn schließlich sei es für sie eh schon eine Ehre gewesen, für Deutschland an den Start zu gehen. Doch als der erste Schmerz verflogen war, stürzten sich die Metal-Fans selbst ins Festival-Getümmel. "Wie die Besucher und die Dorfbewohner mitmachen – das ist der Wahnsinn", schwärmt Mischa. Mit dem Schlamm hatten aber auch sie Probleme. "Meine Stiefel habe ich gleich dort gelassen", sagt Patrick. "Und ich meine Socken", fügt Simon hinzu.

Als sie am Sonntag wieder nach Hause zurückkehrten, erwartete die vier Jungs eine große Überraschung. Simons Familie hat eine Willkommensparty organisiert. Sogar ein großes Plakat haben sie quer über die Straße gespannt. "Wir wussten gar nicht, was wir sagen sollten", erzählt Simon. Patrick meint in Hinblick auf das "Wacken Open Air": "Das hat uns vor Augen geführt, was wir eigentlich erreicht haben."