Die Althengstetter Ortsmitte ist ein Ort der Begegnung und des Miteinanders verschiedener Generationen. Archivfoto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat und Verwaltung in Althengstett haben einiges für eine attraktivere Ortsmitte

Gemeinderat und Verwaltung in Althengstett haben einiges für eine attraktivere Ortsmitte getan. Dieses Stück Lebensqualität soll aber nicht nur erhalten, sondern weiterentwickelt werden. Das ist nun auch dank einer Landesförderung möglich.

Der Förderbetrag aus dem Programm nichtinvestive Städtebauförderung für nichtinvestive Maßnahmen in einem Sanierungsgebiet beträgt maximal 100 000 Euro. Die Kommunen müssen in der Regel 40 Prozent selbst zu den Kosten beitragen, das heißt, sie erhalten eine Förderung von maximal 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Damit sie Planungssicherheit haben, werden die Mittel für eine Projektlaufzeit von fünf Jahren bewilligt. Voraussetzung dafür ist, dass es in einer Kommune ein Sanierungsgebiet vorrangig der Bund-Länder-Programme "Soziale Stadt" oder "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" sowie anderer Bund-Länder-Programme oder des Landessanierungsprogramms gibt. Die Kommune stellt einen Antrag beim jeweiligen Regierungspräsidium.

Althengstett. Gemeinderat und Verwaltung nutzen ein "Gesamtörtliches Entwicklungskonzept" (GEK) als Instrument, um Lösungen für die künftigen wirtschaftlichen, demografischen und gesellschaftlichen Herausforderungen erarbeiten zu können, das gleichzeitig Voraussetzung für die Gewährung von Fördermitteln ist.

Starke Mitte geschaffen

Althengstett habe durch die Maßnahmen im Herzen der Gemeinde – unter anderem den Bau des Mehrgenerationenplatzes, einen Festplatz und Wohnraum für rund 100 Personen – eine starke Mitte entwickelt, die es so zuvor nicht gegeben habe, heißt es in der Begründung zum Förderantrag für das nichtinvestive Städtebauförderungsprogramm (NIS).

Mit 259 900 Euro fördert das baden-württembergische Wirtschaftsministerium in diesem Jahr über das NIS sieben nichtinvestive Einzelprojekte im Regierungsbezirk Karlsruhe. Dies teilte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut am Freitag mit. Die Projekte werden außer in Althengstett in Bad Herrenalb, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Baden-Baden und Philippsburg umgesetzt. Für das NIS im laufenden Jahr wurden laut Wirtschaftsministerium landesweit doppelt so viele Anträge eingereicht wie 2018 und mehr als jemals seit dem Start des Programms im Jahr 2015.

"Die rege Beteiligung am Programm zeigt, dass die Kommunen den Stellenwert der nichtinvestiven Projekte erkannt haben. Die Vorhaben ergänzen die baulichen Maßnahmen in einem Stadtteil hervorragend und tragen erheblich zum sozialen Zusammenhalt im Quartier und zur Identifikation mit dem Stadtteil bei", äußerte sich die Ministerin. "Damit wird auch gewährleistet, dass die städtebauliche Sanierung in den Kommunen nachhaltig erfolgreich ist."

Viele kreative Ideen

Hoffmeister-Kraut betonte: "Die Kommunen haben auch in diesem Jahr viele kreative und innovative Ideen entwickelt. Damit wird ehrenamtliches Engagement mobilisiert und Stadtteile lebendig gestaltet."

Das breite Spektrum der Projekte reiche von generationenübergreifenden Festen und Veranstaltungen sowie Ferienangeboten für Kinder über Grünflächenwettbewerbe und die gemeinsame Gestaltung ehemaliger Werksgärten bis hin zur Unterstützung der besonderen Zielgruppe behinderter sowie wohnungsloser Senioren.

Die Gemeinde Althengstett erhält 50 500 Euro für ein Projekt im Sanierungsgebiet "Ortskern II". Durch Freizeit- und Ferienangebote für Kinder, multikulturelle Veranstaltungen, Angebote für Menschen mit Behinderung, einen Seniorentreff, regelmäßige Open-Air-Konzerte, Modenschau, Tanz- und andere Veranstaltungen sowie Boule- und Schachspiel soll die durch die Sanierung entstandene Ortsmitte mit zentralem Platz zum Raum der Begegnung und von der Bevölkerung noch besser angenommen werden.

"Durch diesen Zuschuss wird mehr ermöglicht. So kann man Dinge fördern, erleichtern oder erst ermöglichen", sagte Bürgermeister Clemens Götz im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.