Alle Infos zu "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" im Special bei RTL.deFoto: RTL / Stefan Menne

Ex-Calwerin scheidet aus. Daniel Mieth verteidigt Tochter und gibt Sender die Schuld.

Althengstett/New South Wales - Es ist aus! Nicole Mieth muss das RTL-Dschungelcamp am zehnten Tag verlassen. Offenbar konnten die Zuschauer die 26-jährige Calwerin buchstäblich nicht mehr sehen. Die Schauspielerin glänzte nämlich vor allem durch eines: Unsichtbarkeit.

Zugegebenermaßen war Mieth, die bis zu ihrem fünften Lebensjahr in Althengstett (Kreis Calw) gelebt hat, schon vor ihrem Einzug ins Dschungelcamp selbst hartgesottenen Promi-Kennern kaum bekannt. Lediglich als wenige Tage vor Beginn von "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" plötzlich Playboy-Fotos in sämtlichen Medien kursierten, war sie kurzzeitig in aller Munde. Wer nun aber erwartete, dass sie auch um Dschungel nicht mit ihren Reizen geizen würde, hat sich getäuscht: Züchtig in Camp-Uniform gekleidet am Lagerfeuer oder im Bikini im Teich – mehr, beziehungsweise weniger, bekam der Zuschauer nicht zu sehen. Was man der Schauspielerin nicht negativ anrechnen kann, sah man doch an ihrer Mitcamperin Sarah Joelle Jahnel, dass pausenlos spärliche Bekleidung und viel Po-Gewackel nicht unbedingt zur Beliebtheit beitragen. Sie musste das Camp schon an Tag zwei verlassen.

Blutiger Schnitt bekommt am meisten Aufmerksamkeit

Jedoch konnte sich Mieth auch ansonsten kaum Sendezeit "erarbeiten". Keine brisanten Geständnisse, keine dschungeltypsichen, philosophischen Erkenntnisse, nicht einmal ein handfester Streit zwischen Camp-Kollegen. Die meiste Aufmerksamkeit erntete die geborene Calwerin, als sie sich beim Kochen in den Finger schnitt und im Dschungeltelefon ein Pflaster anforderte. Dschungel-Fans sind ja bescheiden. Vater Daniel Mieth sieht nichts Schlechtes am Verhalten seiner Tochter: "Nicole hat sich sehr gut geschlagen und präsentiert, wie sie im richtigen Leben ist", sagt er. Sie sei normalerweise nicht ruhig, aber es hatte wohl zu wenig Spektakuläres zu berichten gegeben im Vergleich zu anderen aus der Gruppe, meint ihr Vater.

Dass sie trotzdem nicht, wie oftmals behauptet, nur untätig herumsaß, sehe man daran, dass sie nach eigener Aussage gut mit ihren Mitcampern zurecht kam. "Das lässt darauf schließen, dass es genügend Gespräche gab, die man hätte senden können", folgert Daniel Mieth. Darin sieht er auch den Grund für das frühe Ausscheiden seiner Tochter. "Es wurde zu wenig von ihr gesendet, was wiederum am Sender lag", sagt er. "Der Zuschauer hat es dann so empfunden, dass sie zu ruhig gewesen sein soll."

Vor spöttischen Kommentaren seitens der Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich blieb Mieth, die fünf Jahre lang bei "Verbotene Liebe" mitgespielt hat, dennoch nicht verschont. "Sie wird die einzige Kandidatin sein, die nach der Teilnahme unbekannter ist als davor", witzelte Zietlow beispielsweise. Für den Vater von Nicole nicht leicht: "Das pikst kurz", gibt er zu. "Aber man muss sich darüber im Klaren sein, dass das die Sendung ausmacht".

Trotz mangelnder Sendezeit ist sich Daniel Mieth sicher, dass seine Tochter das umsetzen konnte, was sie wollte: "Es sollte eine neue Erfahrung werden, mit Menschen auch auf sehr kleinem Raum und in einer solchen Situation zu harmonieren." Das sei auch die größte Herausforderung für Nicole gewesen.

Gina-Lisa Lohfink bricht bei Abschied in Tränen aus

Bei ihren Mitcampern scheint die 26-Jährige jedenfalls mehr Eindruck hinterlassen zu haben als bei den Zuschauern: Gina-Lisa Lohfink brach in Tränen aus, als das Ausscheiden von Mieth verkündet wurde. Und schon Tage zuvor vergaß Hanka Rackwitz ihre panische Angst vor menschlichen Körpern und umarmte Nicole spontan.

Vor den berüchtigten Dschungelprüfungen blieb das Camp-Nesthäkchen weitgehend verschont. Am ersten Tag, an dem alle eine Prüfung absolvieren mussten, verweigerte sie nach kurzer Zeit das Transportieren von Fischabfällen in ihrem Mund, bei einer zweiten Prüfung gemeinsam mit Rackwitz schlug sie sich tapfer. Wenn auch das Beantworten der Fragen eher Nicoles Mitspielerin übernahm. Wenigstens musste sich der Zuschauer kein nervtötendes Gekreische anhören. Zu einer Prüfung an Tag zehn hätten nochmals alle verbliebenden Kandidaten antreten müssen. Da Mitcamper "Honey" sich aufgrund seines brachialen Halsumfanges aber weigerte, in einer Art vertikaler Guillotine-Vorrichtung eingeschlossen zu werden, musste auch der Rest nicht ran. So verlief dann auch Nicoles letzter Tag wie die neun vorherigen: still.