Bürgermeister Clemens Götz (links) und Revierleiter Jürgen Martinek informieren mit einer Informationstafel über den Baum des Jahres 2018, die Esskastanie. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Drei Esskastanien gedeihen gut / Revierförster verweist auf Notwendigkeit größerer Pflanzaktionen

Derzeit wird in land- auf, landab der Tag des Baumes 2018 begangen. In vielen Kommunen wird in diesem Jahr die Esskastanie (Castanea sativa) als Baum des Jahres gepflanzt. Nicht so in Althengstett.

Althengstett. Denn in der Gäugemeinde ist man diesbezüglich weit voraus. "Ein Bauhofmitarbeiter hat schon vor Jahren aus seiner türkischen Heimat Esskastanienpflanzen mitgebracht. Inzwischen haben sich diese bereits zu drei respektablen Bäume entwickelt", hob Revierförster Jürgen Martinek hervor.

Allee wächst Jahr für Jahr weiter

Deshalb verlief die traditionelle Pflanzaktion in diesem Jahr im Althengstetter Unteren Wald auch ganz anders als sonst. Es wurde nämlich nicht gegraben, sondern in- formiert. "Wir verzichten in diesem Jahr auf eine Pflanzung und bringen eine Infotafel an", unterstrich Bürger- meister Clemens Götz. Die bereits ansehnlichen Edelkastanienbäume sind Bestandteil der Althengstetter "Allee Baum des Jahres", die im Laufe der Zeit durch die Pflanzung der jeweiligen Bäume des Jahres entstanden ist und laufend verlängert wird. Die stattliche Baumreihe ist Teil des rund 2,6 Kilometer langen Rundwegs, der vom Parkplatz der Firma Schnaufer weg- und wieder zurück führt. Zum großen Teil ist der Weg flankiert von einer Finnenbahn mit Mulchbelag, die gerne von Joggern genutzt wird.

Die Informationstafeln bei den Bäumen fassen jeweils alles Wissenswerte über die betreffende Baumart zusammen. Der lehrreiche Weg wird von Schulklassen, aber auch von Wanderern und Spaziergängern gerne besucht.

Förster Martinek verweist darauf, dass jährlich Pflanzungen im größeren Umfang nötig sind. "Die Gemeinde pflanzt jedes Jahr 1000 bis 2000 Bäumchen. In der Summe ist das nachhaltig", unterstreicht der Fachmann. Im Moment würden Weißtannen und Douglasien gesetzt mit dem Ziel, in Zukunft mehr Mischwald zu haben. Ansonsten gibt es am Lehrpfad unter anderem die Rotbuche, Wacholder, Walnuss, Wildbirne, Lärche oder Erle zu sehen.

Die Idee, einen Tag des Baumes auszurufen, stammt ursprünglich aus den USA, wo man begann, die kahlen Flächen des Staates Nebraska durch die Anlage von Wäldern für die Siedler günstiger zu gestalten. In Deutschland wurde 1952 von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Beisein von Bundespräsident Theodor Heuss als Start in die Aktion "Tag des Baumes" ein Ahornbaum gepflanzt. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Bedeutung des Waldes als Erholungsraum und für die Wirtschaft immer mehr erkannt.

Zahlreiche Gemeinden in Deutschland schlossen sich im Laufe der Zeit den Empfehlungen der Waldschutzgemeinschaft an und stärken bis heute durch das symbolische Pflanzen des Baum des Jahres das Bewusstsein für die Bedeutung des Waldes für den Menschen und im gesamten Ökosystem.