Die beteiligten Firmen und Vertreter der Stadt Altensteig feierten den Abschluss der Sanierung der Burgmauer in Berneck. Foto: Geideck Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung der Bernecker Schlossmauer ist abgeschlossen / Gasthof Hirsch stand auf einem massiven Felsen

Von Tim Geideck Altensteig-Berneck. In den letzten Monaten erinnerte das Areal, auf dem zuletzt der Gasthof Hirsch stand, an eine archäologische Ausgrabungsstätte. Jetzt ist die Schlossmauer fertig saniert – und könnte damit die Kulisse für einen neuen Platz im oberen Städtle bilden."Es ist für die Stadt und für Berneck etwas entstanden, was nicht nur eine Mauersanierung war", sagte Bürgermeister Gerhard Feeß, als er zusammen mit den Vertretern der beteiligten Baufirmen mit einem Glas Sekt auf den Abschluss der Sanierungsmaßnahme anstieß. Und die beinhaltete eine im wahrsten Sinne des Wortes dicke Überraschung. Zwar war bekannt, dass sich unter dem direkt an die Schlossmauer angrenzenden Hirsch ein Felsen befindet – aber nicht, dass dieser so groß sein würde. Zu einem erheblichen Teil stand das Gasthaus also offenbar unbemerkt auf felsigem Untergrund.

"Statisch kein einfaches Thema", erinnerte Feeß an die Tücken, die die Mauersanierung in sich hatte. Dennoch musste die Stadt etwa 6000 Euro weniger als geplant und damit nur 92000 Euro in das Projekt investieren. Mit dem Ergebnis ist der Bürgermeister aber auch aus städtebaulicher Sicht höchst zufrieden. Der Platz vermittle mit dem Felsen nun einen ganz neuen Eindruck, der schon "ein wenig an Norditalien" erinnere. "Wir haben das Gleiche hier. Wir müssen es nur so wahrnehmen und nach außen tragen", verdeutlichte Feeß. Bernecks Ortsvorsteher Günter Wurster findet ebenfalls großen Gefallen an der Mauersanierung: "Es hat sich keiner vorstellen können, dass so etwas dabei heraus kommt." Er wünscht sich, dass vor der Schlossmauer jetzt ein Platz entsteht, auf dem Feste und Veranstaltungen stattfinden können.

Die richtige Planerin dafür ist bereits gefunden. Die in Leonberg wohnhafte Gartenarchitektin Gisela Wandel-Gültlingen – eine Nachfahrin des Adelsgeschlechts der Herren von Gültlingen, die vom 14. bis Anfang des 20. Jahrhunderts im Besitz der Burg Berneck waren – ist selbst im Schatten der Burg aufgewachsen und beschäftigt sich von Berufs wegen her seit Jahren mit Berneck. Ihre grobe Vorstellung: "Ein einfacher, ruhiger Platz mit einem Baum und ein bisschen Wasser."

"Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann"

Schon bei der Mauersanierung haben sich die Vorbesitzer für ihre alte Familienburg stark gemacht und über die "Freiherr von Gültlingen’sche Waldstiftung" einen Teil der Kosten übernommen. "Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann", lobte Freiherr Hans-Georg von Gültlingen die Sanierung und nannte sie ein Beispiel dafür, wie gut die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniere. Besonders Feeß habe "mit hervorragendem Verhandlungsgeschick" den bisherigen Hirsch-Eigentümer zum Abbruch des Gasthauses überreden können.

Gleichzeitig dürfte die Platzgestaltung das vorerst letzte große Sanierungsprojekt auf der Spitze Bernecks gewesen sein. Feeß: "Wenn wir hier fertig sind, ist das obere Städtle soweit fertig."