Generalversammung: Volksbank Nordschwarzwald will nach Möglichkeit keine Filialen schließen
Gestiegene Bilanzsumme, hohe Kundeneinlagen und die Vermittlung zinsgünstiger Kredite: Die Volksbank Nordschwarzwald hat das Geschäftsjahr 2017 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Erwirtschaftet wurde ein Reingewinn von 514 527 Euro. Die Mitglieder erhalten eine Dividende von 1,0 Prozent.
Altensteig/Pfalzgrafenweiler. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 4,6 Prozent auf 442,7 Millionen Euro. Kredite wurden im Gesamtbetrag von 271,6 Millionen Euro vergeben, das sind 4,9 Prozent mehr als im Jahr 2016. Die Kundeneinlagen "sind ebenfalls geklettert", erklärte Vorstandssprecher Wolfgang Frey in seinem Geschäftsbericht. Und zwar um 1,5 Prozent auf 324,2 Millionen.
Bei der Generalversammlung in der Altensteiger Markgrafenhalle stimmten die 142 anwesenden Mitglieder einstimmig der Verwendung des Jahresüberschusses zu. 450 000 Euro fließen in die gesetzliche und andere Ergebnisrücklagen. An die 9731 Bankmitglieder – ihre Zahl ist im vergangenen Jahr minimal gesunken, dafür sind die Geschäftsanteile um 1,2 Prozent auf 6,5 Millionen Euro gestiegen – werden 63 928 Euro ausgeschüttet. 266 000 Euro hat die Volksbank im vergangenen Jahr an Steuern abgeführt, davon 120 000 an Kommunen. 36 000 Euro wurden an Vereine, Schulen und soziale Einrichtungen gespendet. Zurzeit hat die Volksbank Nordschwarzwald mit den Hauptstellen Altensteig und Pfalzgrafenweiler 83 Mitarbeiter, davon acht Auszubildende.
In seinem Geschäftsbericht ging Vorstandssprecher Frey näher auf die veränderten Rahmenbedingungen ein. Neben der lang anhaltenden Niedrigzinsphase, dem demografischen Wandel und einer überbordenden Regularik sei dafür insbesondere die Digitalisierung verantwortlich. "Immer mehr Menschen nutzen die neuen Zugangswege, ob Online-Banking, Tablet oder Smartphone". Die Folge sei, dass Filialen geschlossen werden. Frey "Diesen Schritt werden wir, wenn möglich und vertretbar, nicht gehen." Geplant sei dafür, die Öffnungszeiten in vier Filialen dem Kundenverhalten anzupassen und den Aufbau eines Markt-Servicecenters im nächsten Jahr zu prüfen, um die Erreichbarkeit für Kunden über weitere Kanäle sicherzustellen.
Versammlung bestätigt Aufsichtsräte in ihren Ämtern
Begrüßt wurden die Mitglieder der Generalversammlung vom Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Kern. Der Bericht der gesetzlichen Prüfung des Jahresabschlusses 2017 sei nicht beanstandet worden Der Volksbank werde eine geordnete Vermögens-, Finanz und Ertragslage bescheinigt. Bürgermeister-Stellvertreter Hans Doll beantragte die einstimmig erteilte Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Für Brigitte Noller (Pfalzgrafenweiler), Eberhard Kirn (Altensteig), Jochen Stoll (Simmersfeld) und Birgit Treiber (Enzklösterle) endete satzungsgemäß die Amtszeit im Aufsichtsrat. Sie wurden bei der Generalversammlung durch das Votum der Versammlung um weitere drei Jahre verlängert.
Beschlossen wurde an diesem Abend auch eine Satzungsänderung. Aufsichtsräte scheiden in Zukunft nicht mehr mit 67, sondern erst mit 70 Jahren automatisch aus. Außerdem wurde festgelegt, dass Geschäftsanteile nicht mehr in Raten erworben werden können.
Umrahmt wurde die Generalversammlung vom Posaunenchor Altensteig unter Leitung von Johannes Fünfgeld. Außerdem bedankte sich die Bank beim Liederkranz Altensteig und beim Schwarzwaldverein Altensteig, die die Bewirtung der Besucher übernommen haben.