Die Stunde der Kirchenmusik führte Kilianskantor Stefan Skobowskby zurück zu seinen musikalischen Anfängen. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Stefan Skobowsky und Christophorus-Jugendchor gestalten Stunde der Kirchendmusik

Von Sabine Stadler

Altensteig. Zur letzten Stunde der Kirchenmusik im Jahr 2017 reiste aus Heilbronn Organist Stefan Skobowsky an, der für eine glanzvolle musikalische Leistung auf der Rohlf-Orgel in der Altensteiger Stadtkirche verantwortlich zeichnete, die die Christophorus-Kantorei mit geistlichen Werken stimmungsvoll zum musikalischen Hochgenuss komplettierte.

Stefan Skobowsky, Kirchenmusikdirektor an der Kilianskirche Heilbronn, der bereits in jungen Jahren erste musikalische Erfahrungen in der Altensteiger Christophorus-Kantorei sammelte, hatte für die Stunde der Kirchenmusik Stücke von Johann Sebastian Bach, Eric Lebrun, Jehan Alain und Maurice Duruflé ausgewählt. Mit Ausnahme des Präludiums und der Fuge D-Dur von Bach stammten alle Orgel-Werke aus dem 20. Jahrhundert. Das sogenannte Pièce d’Orgue in D mit Fuge, ein musikalisch wie technisch glanzvolles Werk Bachs, eröffnete das Konzert.

Auch die Gäste in der annähernd voll besetzten Stadtkirche hatte an mehreren Stellen Gelegenheit, Gemeindelieder aus dem Gesangbuch mitzusingen. Dazwischen gab es Lesungen aus dem Alten und dem Neuen Testament.

Im Gedenken an den kürzlich verstorbenen Gründer der Christophorus-Kantorei, Jürg Wieber, sang der Chor, unter der Leitung von Michael Nonnenmann das Stück "So fahr ich hin" von Heinrich Schütz, gefolgt von "Wie lieblich sind deine Wohnungen" von Johann Hermann Schein.

Chorleiter Nonnenmann hatte aus der Deutschen Liturgie von Felix Mendelssohn-Bartholdy das "Kyrie Eleison", "Ehre sei Gott in der Höhe" und "Heilig, heilig, heilig" ausgewählt.

Vor dem nächsten Auftritt des Chores erfreute Skobowsky mit dem gewaltigen Orgelstück "Litanies" des französischen Komponisten, Organisten und Orgelbauers Jehan Alain aus dem Jahr 1937. Dieser wurde 1939 in den Krieg einberufen und fiel im Jahr 1940. Ihm zu Ehren komponierte Maurice Duruflé die "Prélude et Fugue sur le nom d’Alain", indem er die Buchstaben des Namens in motivisches Material verwandelte und das zweite Motiv aus den Litanies zitierte. Dieses Stück beendete die hochkarätige Stunde der Kirchenmusik.

Davor hatte die Christophorus-Kantorei noch einen fulminanten Auftritt mit dem Stück "Kasar mie la gaji" des 1937 geborenen Alberto Grau über die erschöpfte Erde und was die Bewohner der Sahel-Zone dazu sagen. Das Stück kommt mit dem titelgebenden Satz aus, der sich in vielfältiger Weise wiederholt und teils als Sprechgesang daherkommt. Bei dem Stück klatschte der Chor mal mit, mal stampfte er mit den Füßen. Trotz lediglich einer einzigen Textzeile ein sehr schweres Stück in seiner Tonfolge, das die jungen Sängerinnen und Sänger unter dem energischen Dirigat von Nonnenmann brillant umsetzten.

Im krassen Gegensatz dazu agierten Männer- und Frauenstimmen im anschließenden "Nun freut euch, lieben Christeng’mein" des 1980 geborenen Stefan Vanselow mit Text und Melodie von Martin Luther.

Das Publikum überschüttete am Ende des Konzerts sowohl den Organisten Skobowsky als auch den Chor mit riesigem Beifall.

Die nächste Stunde der Kirchenmusik findet am Samstag, 24. Februar, ab 18 Uhr statt. Kirchenmusikdirektor Claus Biegert aus Konstanz spielt auf der Orgel, und das Lehrer-Ensemble der Musikschule Altensteig übernimmt das weitere musikalische Programm.