Mehr als 50 Kinder und Erwachsene verfolgten das Schattentheater. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Schlossmuseum: Zwischenbilanz zur Altensteiger Weihnachtsausstellung "Wenn es dampft und zischt"

Die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen: Nach 19 von 24 Öffnungstagen haben rund 3000 Besucher die Weihnachtsausstellung "Wenn es dampft und zischt" im Altensteiger Schloss gesehen. Die Begeisterung war nach Auskunft von Museumsleiterin Birgitta Dieterle groß.

Altensteig. Gleich am ersten Wochenende, als der traditionelle Weihnachtsmarkt viele Besucher in die Altstadt lockte, nutzten viele die Gelegenheit zu einem Abstecher ins Schlossmuseum, um auf vier Stöcken 200 Dampfmaschinen, alte und neue Lokomotive, Kriegsschiffe, Puppenküchen, Puppenherde und Kinderbügeleisen zu bestaunen.

Bei technikinteressierten Männern stießen zwei einzigartige Exponate auf großes Interesse, die es laut Dieterle "nirgendwo sonst zu sehen gibt": das Fragment einer maßstabgetreuen Lokomotive aus dem Jahr 1826 und das ein Jahr später entstandene Modell einer Dampfmaschine mit ungewöhnlichem Kurbelgestänge von Frederic Matthews aus Leeds.

Die Stockwerke wurden von Birgitta Dieterle und ihren beiden Mitarbeiterinnen Bettina Stierle aus Grömbach und Elke Sautter aus Altensteig mit großem Geschick in eine Spielzeuglandschaft verwandelt. An den bisherigen Öffnungstagen waren, was im Vorfeld nicht sicher schien, 40 ehrenamtliche Mitarbeiter vom Heimat- und Geschichtsverein als Aufsicht im Einsatz. Die Leihgaben besitzen einen großen Sammlerwert, sodass es großer Überzeugungskraft der Museumsleiterin bedurfte, damit sie als Leihgabe zur Verfügung gestellt werden.

Begleitend zu den ausgestellten Exponaten, die einen besonderen Einblick in technische Spielzeuge des 19. Jahrhunderts vermitteln, hatten zahlreiche Kunsthandwerker ihren Stand aufgeschlagen. Antje Kümmerling versteht sich auf Porzellanmalerei, Anja Helber-Riethmüller fertigt mit großem Ideenreichtum Recyclingschmuck, Bärbel Dürr modelliert Papier, Andrea Eblen bearbeitet Seifen mit der Hand, Margret Kahoun-Weber hat in Großmutters Truhe schöne Dinge gefunden und Walter Mohr weiß als Imker viel zu erzählen.

Die Interessengemeinschaft "Altensteigerle" hat einige Module ihrer Schmalspurbahn, die in voller Länge in der Poststraße 9 bewundert werden kann, aufgebaut.

Am Mittwochnachmittag dieser Woche wimmelte es nur so von Kindern im Alten Schloss. Alle wollten im ersten Stock das Schattenspiel "Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer" nach einem Stück von Michael Ende sehen. Martin Spreng hatte sein früheres Kasperltheater, mit dem er als Jugendlicher in Pforzheim mit einem Leiterwagen von Kindergarten zu Kindergarten zog, in ein Manima Figuren- und Erzähltheater umfunktioniert. Unterlegt wurde die halbstündige Vorstellung mit Musik der früheren Simmersfelder Folkgruppe Kaikai.

Das Kindertheater wird noch zweimal aufgeführt: am Sonntag, 14. Januar, um 15 Uhr und am Schlusstag der Weihnachtsausstellung, 21. Januar, um 15 Uhr. Zischen und dampfen tut es im Alten Schloss bereits am morgigen Feiertag von 11 bis 17 Uhr und am Sonntag, 7. Januar, ebenfalls von 11 bis um 17 Uhr. Es werden noch einmal viele Besucher erwartet.