Das Brillantfeuerwerk war der Höhepunkt beim Bernecker Seefest. Foto: Klink

Berghang bis zur Schildmauer mit bunten Lichtern übersät. Tagelange Vorbereitungen.

Altensteig-Berneck - Das Seefest in Berneck hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Tausende Besucher drängten sich auf der Uferstraße, belegten sämtliche Sitzplätze, genossen den Blick auf das Lichtermeer am gegenüberliegenden Berghang. Höhepunkt war in dunkler Nacht das Brillantfeuerwerk.

Am Samstagmorgen richteten sich besorgte Blicke himmelwärts, dann begann es auch noch kurz zu regnen. Das sollte sich um die Mittagszeit ändern. Sonnenstrahlen schoben die letzten dunklen Wolken zur Seite. Dem veranstaltenden Männergesangverein Berneck und der Spielvereinigung Berneck/Zwerenberg fielen Wackersteine vom Herzen.

Tagelang hatten sie sich mit rund 100 Helfern auf das Seefest vorbereitet, Verpflegungsstände aufgebaut, das Seegelände herausgeputzt, Toilettenhäuschen aufgestellt, wegen der Verkehrsregelung mit Feuerwehrleuten und der Polizei kommuniziert, den Sanitätsdienst geregelt und für musikalische Unterhaltung gesorgt.

Parkplätze belegt

Der Aufwand hat sich gelohnt. Die Parkplätze rund um das Festgelände waren bereits am frühen Abend vollständig belegt und auf der Straße nach Altensteig reihte sich ein Fahrzeug ans andere. Für Kinder hatten Tina Keck und Sabrina Junker mit sechs Helferinnen am Mühlenkanal ein eigenes Programm zusammengestellt. Seenachtsschlangen wurden gebastelt, man konnte sich schminken lassen, am Dosenwerfen beteiligen. Und es wurden farbenprächtige Bilder gemalt, die zum Schluss an einer langen Schnur hingen.

An den Verpflegungsständen entlang der Uferpromenade wurden erste Würste und Steaks auf den Grill gelegt, Schupfnudeln zubereitet, Maultaschen geröstet, die Pilzpfanne umgerührt. Alleinunterhalter "Otto" aus Albstadt hatte beim Mühlenkanal bereits am frühen Nachmittag sein Ein-Mann-Orchester aufgebaut, spielte und sang Titel von Helene Fischer, Joe Cocker, Wolfgang Petry "und die typischen Ballermann-Songs". Dabei überzog ein breites Grinsen sein Gesicht.

Im Pavillon dröhnten die Bässe der "dicken Fische" aus dem Tübinger-Herrenberger Raum. Bei einigen Titel ließ das Trio die Zuhörer den Refrain mitgrölen.

Im See tanzten 4000 mit Booten ins Wasser gelassene, flackernde Teebecher, der Berghang bis zur Schildmauer war mit bunten Lichtern übersät und der Altensteiger Stadtteil grüßte seine Gäste mit Leuchtbuchstaben.

Furioses Finale

Als die Musik um 22.15 eine Pause einlegte, wussten die Festbesucher Bescheid. Auf den Wiesen lagerten überwiegend Jugendliche. Alle warteten gespannt auf das Feuerwerk. Fünf Minuten später war es soweit. Fontänen schossen in die Höhe, elektrisch gezündete Raketen zerplatzten am pechschwarzen Himmel, feurige Spiralen zischten, begleitet von lautem "Ah" und "Oh" der Zuschauer durch die Luft, ein Sternenregen ergoss sich über den See und das Festgelände. Nach einem furiosen Finale erlosch die letzte Feuerschlange. Danach richtete sich der Blick auf die in bengalisches Licht getauchte, steile Schlossmauer. Viele Besucher blieben noch lange hocken und ließen es sich bei langsam sinkenden Temperaturen gut gehen. Das Bernecker Seefest war ein Erlebnis für Jung und Alt.