Stolz präsentieren die Altensteiger Konfirmandinnen und Konfirmanden ihre selbst gefertigten Tastrahmen. Foto: Bruderhausdiakonie Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: Konfirmanden engagierten sich im Unterstützungszentrum der BruderhausDiakonie

Altensteig (bd). Ein Projekt, das gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt: Konfirmanden lernen die ihnen fremde Lebenswelt behinderter Menschen kennen – und sie schaffen dabei etwas, das diesen Menschen mit Behinderung nützt. Die Idee dazu hatten Mitarbeiterinnen des kürzlich eröffneten Unterstützungszentrums der BruderhausDiakonie in Altensteig und Pfarrer Klaus-Peter Lüdke von der evangelischen Kirchengemeinde.

Vordergründig ging es zunächst um kreatives Handwerk

Vordergründig ging es zunächst um kreatives Handwerk: Die 28 Altensteiger Konfirmandinnen und Konfirmanden besuchten an mehreren Terminen das Unterstützungszentrum, wo 24 Menschen mit einer geistigen Behinderung leben. Sie bekamen Informationen über das Haus und seine Bewohner. Und sie bastelten sogenannte Tastbretter: Holzrahmen, die mit verschiedensten Materialien beklebt und gefüllt sind.

Dabei lernten sie, was Wahrnehmungsstörungen sind – und wie sich die Wahrnehmung durch Hilfsmittel wie Tastbretter und das Erfühlen und Ertasten unterschiedlichster Materialien schulen lässt. "Es war uns wichtig, die jungen Menschen darauf aufmerksam zu machen, wie sich Wahrnehmungsstörungen auswirken können", berichtet Jasmin Gerhardt, Projektleiterin und Heilerziehungspflegerin im Unterstützungszentrum. "Sie sollten einen Einblick bekommen, mit welchen Hürden die Menschen, die im Unterstützungszentrum wohnen, manchmal zu kämpfen haben."

Entstanden sind in Einzel- und Gruppenarbeit 19 "wunderschöne Tastbretter", so Jasmin Gerhardt, die künftig in der Tagesbetreuung von Menschen mit schwereren Behinderungen eingesetzt werden. Schließlich präsentierten die Konfirmanden ihre Werke im Gottesdienst, "um weitere Menschen auf diese Arbeit aufmerksam zu machen", wie Jasmin Gerhardt berichtet. Über mögliche Nachfolgeprojekte werde schon gesprochen – und auch Pfarrer Lüdke kann sich vorstellen, diese Zusammenarbeit zu beiderseitigem Nutzen mit künftigen Konfirmandenjahrgängen fortzuführen.