Jugendfußball: Spielgemeinschaft soll für beide Vereine die Zukunft der Nachwuchsarbeit sichern

Egenhausen/Altensteig-Wart. "Immerhin zehn Jahre haben wir als Spielvereinigung Wart/Ebershardt gemeinsam mit der Spielvereinigung Berneck/Zwerenberg eine Jugend-Spielgemeinschaft geführt, die viele sportliche Erfolge erzielen konnte", resümiert Vorsitzender Kurt Rothfuß, immer noch etwas ungläubig ob des Umstands, dass die Partner aus Berneck sich im Frühjahr ziemlich unverhofft entschieden haben, sich einer anderen Spielgememeinschaft anzuschließen. "Ein gemeinsamer Anschluss an die große Spielgemeinschaft rund um Simmersfeld, Überberg, Ettmansweiler und Spielberg kam für uns aber nicht infrage", sagte Rothfuß, "da gab es in den verantwortlichen Gremien und auch in vielen Gesprächen mit den Eltern eine klare Meinung."

Lieber wolle man sich einen anderen Partnerverein suchen, mit dem man gemeinsam einen Weg und eine Philosophie findet. "Es sprechen doch einige Gründe für eine Spielgemeinschaft mit wenigen oder sogar nur einem Partner, da die Abstimmung und auch die Verantwortlichkeiten einfacher zuzuordnen sind."

Mit dem 1. FC Egenhausen hat die Spielvereinigung Wart/Ebershardt den passende Partner mittlerweile gefunden. Während in Egenhausen fast 100 Kinder dem Ball nachjagen und der Verein die Jugendmannschaften bisher nahezu ohne Verstärkung aus anderen Vereine gut besetzen konnte, bringt Wart/Ebershardt mit etwa 50 Jugendspielern das etwas geringere Gewicht auf die Waage. Eine Partnerschaft auf Augenhöhe wird es dennoch werden, da sind sich die Vereinsfunktionäre einig.

"Der FCE ist im Moment nicht unter Zugzwang, eine Partnerschaft einzugehen – wir waren uns im Ausschuss aber einig, dass diese strategische Weichenstellung für alle Seiten Sinn ergibt und mittelfristig wie auch schon kurzfristig eine Bedeutung erlangen wird", so FCE-Vorsitzender Benjamin Finis. "Ein ähnliches Verständnis von Jugendarbeit, von Vereinsarbeit und ein sehr ähnlicher Wertekodex waren in allen Gesprächen zu spüren, die wir geführt haben."

Die Jugendleiter Florian Theurer und Raphael Roth aus Egenhausen sowie Michael Großmann und Melanie Anders aus Wart konnten das jeweils existierende Trainerteam im Jugendbereich für die etwas andere Aufgabenstellung gewinnen. "Gemeinsam wollen wir der Idee eine echte Chance geben, auch wenn es Veränderung für alle Seiten bedeutet", sind sich die Jugendleiter einig.

Über die Details der Trainings- und Spielorte, der Besetzung der vakanten Trainerpositionen oder der Farbe der gemeinsamen Trainingsanzüge wird noch gesprochen – einig ist man sich schon heute bei der Namensfindung der neuen Spielgemeinschaft: Ab der Saison 2017/18 soll die Spielgemeinschaft Egenhausen/Wart für beide Vereine zu einem Erfolgsfaktor werden.

Zunächst wird es aber gemeinsame Trainingseinheiten geben, um die künftigen Mitspieler füreinander zu begeistern. "Eine Fusion ist kein Selbstläufer und wird volle Aufmerksamkeit auf allen Seiten verlangen", sind sich die Jugendleiter einig. Auch deswegen sind in beiden Orten viele Gespräche mit den Betroffenen geplant.

Voraussichtlich wird die Spielgemeinschaft mit jedem Jahrgang mindestens eine Mannschaft stellen können, so dass die Türen nicht nur für neue und interessierte Spieler, sondern auch für neue Trainer offen stehen. Die Trainer werden gemäß ihrer Qualifikation eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten. Diesen Beschluss hatte die Hauptversammlung in Egenhausen zu Beginn des Jahres 2017 gefasst – der neue Partner aus Wart möchte sich dieser Vorgehensweise anschließen.