Die Verkehrsfreigabe der Tiefenbachstraße in Wart wurde traditionell mit dem Durchschneiden eines Bandes symbolisiert. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Freigabe: Bauarbeiten in der Warter Tiefenbachstraße abgeschlossen / Glasfaser-Leerrohre verlegt

Die Bauarbeiten in der Tiefenbachstraße Wart sind beendet, der Verkehr kann wieder ungehindert durch den Altensteiger Stadtteil rollen. Symbolisch wurde am Freitagmittag ein Band durchtrennt. Die durchgeführten Maßnahmen haben weit über eine Million Euro gekostet.

Altensteig-Wart. Als Altensteigs Bürgermeister Gerhard Feeß am Vormittag mit dem Auto auf der L 348 von Berneck nach Wart fuhr, wurde er von der Polizei angehalten, weil die Landstraße voll gesperrt sei. Erst als der Rathauschef den Beamten erklärte, dass er wegen der unmittelbar bevorstehenden Freigabe der Tiefenbachstraße unterwegs sei,wurde er durchgelassen.

Als der Kommune vom Landkreis Calw mitgeteilt worden war, dass der Belag der Tiefenbachstraße erneuert wird, hatten Fachleute der Stadt Altensteig den Untergrund untersucht und festgestellt, dass einiges im Argen liegt. Der vorhandene Mischwasserkanal innerorts wies akut einsturzgefährdete Stellen auf und wurde auf einer Länge von 530 Metern neu verlegt. Den Regenwasserkanal hat man ab Ortseingang Berneck bis zur Einmündung in die Wildbaderstraße mit anderen Rohren bestückt.

Außerdem wurden Anschlussleitungen in die Seitenstraßen wieder hergestellt. Die Wasserleitung von der Einmündung in die Wildbaderstraße bis zum Schönblickweg hat man ausgetauscht und sechs neue Schächte gesetzt.

Die Altensteiger Stadtwerke haben Stromkabel, Telekommunikationsleitungen und Glasfaser-Leerrohre für ein schnelles Internet verlegt. Zur Vermeidung von Lärmbelästigungen wurde ein geräuscharmer Straßenbelag aufgebracht.

Den Auftrag für die Ausführung der Kanalisations-, Wasserleitungs- und Straßenbauarbeiten in der Tiefenbachstraße hat nach langjähriger Planung durch das Büro Norbert Gaisser aus Baiersbronn die Firma Rath (Pfalzgrafenweiler) erhalten. Als der Name der Bauunternehmung von Bürgermeister Feeß bei der Straßenfreigabe genannt wurde, brandete Beifall auf. "Das erlebt man auch nicht alle Tage", staunte der Rathauschef. Der Grund: Laut Plan sollten die Bauarbeiten erst im Frühjahr 2018 abgeschlossen sein.

Dass sie viel früher fertig waren, hat nicht nur den Bürgermeister, Tiefbauamtsleiter Dirk Greiser, Stadtwerkechef Günther Garbe und den angereisten Vertreter des Regierungspräsidiums Karlsruhe, Klaus-Dieter Maier-Bätz, positiv überrascht. Ebenso, dass die Bevölkerung aus Wart immer mal wieder etwas zum Essen und Trinken vorbeigebrachte.

Ortsvorsteher Martin Buchthal freute sich, dass die Bauarbeiten "reibungslos" über die Bühne gegangen seien und die Einwohner den Lärm "ertragen und mitgetragen haben". Bekanntlich habe jede Medaille zwei Seiten: Weil Wart ein Knotenpunkt mit zwei Durchfahrtsstraßen ist – mit gezählten 10 000 Fahrzeugen täglich –, werde der Verkehrslärm wieder stark zunehmen. Deshalb sei die Forderung einer örtlichen Bürgerinitiative, vier Blitzer zu stationieren (wir haben berichtet), mehr als berechtigt.

Nach dem Abschluss der Bauarbeiten in der Tiefenbachstraße stellte Buchthal die Einwohner des Altensteiger Stadtteils auf weiteren Baulärm in den nächsten Jahren ein. Die Wildbader-, die Neubulacher- und die Johann-Georg-Hartmann-Straße müssten ebenfalls grundlegend saniert werden. Die Kinder der Grundschulklasse 2 und die Kindergartenkinder von Wart warteten bereits aufgeregt, bis traditionell das Band für die Freigabe der Straße durchschnitten wurde. Einige von ihnen durften selber zur Schere greifen.