Altensteiger Schloss: Schließung des Dachgeschosses
Altensteig. Das Museum im Altensteiger Schloss ist nicht nur während der Weihnachtsfeiertage und beim historischen Handwerkertreffen im August, am Tag des offenen Denkmals im September und an den Aktionstagen ein Erlebnis. Ein Anziehungspunkt der Dauerausstellung ist der oberste Stock. Dort stößt man auf eine wertvolle Sammlung alter Bügeleisen, Materialien der Altensteiger Fackler, die frühere Rathausuhr, landwirtschaftliche Geräte, Bestecke der ehemaligen Firma Auerhahn und ein hübsch eingerichtetes "Stüble".
Auf die Besichtigung dieser Exponate müssen Museumsbesucher ohne Führung aber vorerst verzichten, teilte Bürgermeister Gerhard Feeß den Mitgliedern des Bau- und Umweltausschusses mit. Der Zugang ist mit einer Kette versperrt.
"Aus brandschutzrechtlichen Gründen bleibt das Dachgeschoss für Besucher geschlossen" heißt es im angehängten Schild der Stadt. Der Brandschutzgutachter vermisst einen zweiten Rettungsweg. Und das Denkmalamt will keine baulichen Veränderungen zulassen. In einer "großen Runde" aller Beteiligten – Feuerwehr, Brandschutz, Denkmalamt, Land Baden-Württemberg, Stadt Altensteig, Heimat- und Geschichtsverein – will Feeß versuchen, eine tragfähigen Lösung herbeizuführen.
Aus Sicht des Vereinsvorsitzenden Stephan Henssler wäre es unverantwortlich, die Brandschutzauflagen zu missachten. Mit der augenblicklichen Situation wolle man sich aber auch nicht abfinden. Bleibt der vierte Stock eventuell ganz geschlossen? "Das nicht" bekräftigt Henssler. Die Kette werde bei einer Extra-Führung mit maximal zehn Museumsbesuchern kurze Zeit abgehängt. Henssler: "In der Öffentlichkeit darf nicht der Eindruck entstehen, der Verein kann oder will das nicht leisten". Die Sperrung sei von den Behörden veranlasst. Sie müssten für klare Verhältnisse und die nötige Rechtssicherheit sorgen.