Initiatorin Nicole Kasparek (von links) neben Ortsvorsteher Martin Buchthal und Bürgermeister Gerhard Feeß mit der Delegation aus Wart, die 343 Unterschriften für Blitzer an allen vier Ortseingängen übergab Foto: Stadler

10.000 Fahrzeuge fahren täglich durch Wart. Anwohnerinitiative übergibt Unterschriftenliste an Bürgermeister Gerhard Feeß.

Altensteig-Wart - Schilder mit "Tempo runter", "Vorsicht Kinder" oder "Bitte langsam" erreichen nicht den gewünschten Erfolg in Wart. Jetzt sollen Blitzer her – und zwar an allen Ortseingängen.

Eine große Gruppe Warter Einwohner machte sich gemeinsam mit Ortsvorsteher Martin Buchthal bei Bürgermeister Gerhard Feeß stark und übergab Listen mit 343 Unterschriften.

Der Großteil der Bevölkerung von Wart beklagt, dass Fahrzeuge jeder Art den Ort zu schnell durchfahren und dadurch nicht nur Kinder, sondern auch alle anderen Einwohner gefährden und ein Überqueren der Durchgangsstraßen in alle Richtungen erschweren. Deshalb hat die Warter Anwohnerin und Bürgerin Nicole Kasparek eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen mit der Forderung "Blitzer an allen vier Ortseingängen von Wart".

Die meisten der hier ortsansässigen Menschen stehen hinter diesem Aufruf und zeigten mit ihrer Unterschrift ihre Solidarität.

Ortsvorsteher Buchthal untermauerte die Forderung der Warter Bevölkerung mit der Zahl, dass mehr als 10.000 Fahrzeuge täglich durch Wart fahren, viele Beanstandungen wegen überhöhter Geschwindigkeit durch Kontrollen belegt werden können und die Moral der Fahrzeugführer sehr zu wünschen übrig lasse. Im Hinblick auf die jetzt bevorstehende Wiedereröffnung der Tiefenbachstraße nach deren Sanierung sei es nicht nur den Bürgern, sondern auch dem Ortschaftsrat sehr wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um den regelmäßig zu schnell fahrenden Autos und anderen Fahrzeugen Einhalt zu gebieten. Deshalb überbrachten sie den formulierten Wunsch nach stationären Geschwindigkeitsmessgeräten an sämtlichen Ortseingängen ins Rathaus.

Selbst der dreijährige Jakob meldete sich zu Wort und meinte "das brauchen wir wegen der schnellen Fahrzeuge".

Wart ist aus Sicht von Ortsvorsteher Buchthal ein sogenannter "Verkehrsknotenpunkt" mit Anbindungen Richtung Calw und Nagold, aber auch Richtung Herrenberg und Stuttgart.

Ein noch höheres Verkehrsaufkommen als bisher befürchtet die Initiatorin Kasparek, wenn die neuen Arbeitsplätze bei der Firma Boysen in Simmersfeld besetzt werden und noch mehr Menschen ihren Arbeitsweg durch Wart bestreiten.

Bei Bürgermeister Feeß rennen die Warter offene Türen mit dieser Aktion ein. Er steht voll und ganz hinter Wart und seiner Bürgerschaft, wobei die Sicherheit nicht nur für Kinder im Vordergrund stehe und auch die Lärmbelästigung in Grenzen zu halten sei. Allerdings signalisierte er der Delegation, dass die Stadt selber keine Blitzer aufstellen dürfe, da dies Aufgabe des Landkreises als Straßenbaulastträger sei. Die Stadt kann nur die bekannten "Smileys" aufstellen, die die Geschwindigkeit der Fahrzeuge anzeigen.

Dem Stadtoberhaupt gefiel das tolle Engagement der Bürger und der Druck, den sie dadurch ausüben. Er wird die Unterschriftenliste an den Landkreis weitergeben. Eine Entscheidung hierüber trifft der Kreistag, dem Feeß als Mitglied angehört.

Inzwischen behilft sich die Bevölkerung weiterhin mit selbst gebastelten Schildern, die die Fahrzeugführer zum langsamen Fahren und Vorsicht walten lassen auffordern, allerdings bislang ohne den gewünschten Erfolg.