Rund 150 Feuerwehrleute zeigten bei der Übung in Wart vollen Einsatz. Foto: Köncke

Hauptübung der Altensteiger Wehr in Wart muss wegen eines Bewusstlosen vorzeitig abgebrochen werden.

Altensteig-Wart - Die Altensteiger Gesamtwehr brach ihre Hauptübung in Wart vorzeitig ab, weil ein Mann unversehens bewusstlos auf der Straße lag. Feuerwehrleute kümmerten sich um ihn, bis der Notarzt eintraf.

Bis dahin lief die Hauptübung mit acht Abteilungen, mehr als 150 Einsatzkräften und zwölf Löschfahrzeugen wie am Schnürchen. Dabei hatte der Warter Abteilungskommandant Simon Großmann ein Drehbuch geschrieben, das es in sich hatte: eine relativ schmale Wohnstraße als Einsatzort, kaum Platz zum Rangieren der Löschfahrzeuge, zwei Gebäude, die kurz hintereinander in Flammen aufgehen.

Durchgespielt hatte er folgendes Szenario: Aus einem Anwesen in der Unterdorfstraße dringt Rauch. Der Eigentümer entdeckt Kinderfahrräder vor dem Haus, alarmiert sofort die Feuerwehr. Die Warter sind schnell zur Stelle, Schläuche werden ausgerollt, Wasser schießt aus mehreren Rohren an die Außenwände, Atemschutzträger stürmen in das Gebäudeinnere.

Verstärkung aus Berneck, Hornberg und Altensteig naht. Wo sind die Kinder? Vielleicht im obersten Stock? Eine 30-Meter-Drehleiter wird ausgefahren. Ein Übergreifen auf das Nachbarhaus kann verhindert werden, dafür fliegen Funken auf die gegenüberliegende Straßenseite, ein weiter unten liegendes Bauernhaus fängt Feuer – in Wirklichkeit steht das sanierungsbedürftige Gebäude leer, wurde von der Stadt Altensteig gekauft, soll abgerissen werden und eignete sich damit perfekt für eine Übung.

Die Abteilungen aus Spielberg und Walddorf treffen ein, sorgen für eine stabile Wasserversorgung. Feuerwehrmänner aus Überberg und Garrweiler bekämpfen vehement den zweiten Brand im Bauernhaus, haben gehört, dass sich in der Wohnung Personen befinden. Atemschutzmasken werden über den Kopf gestülpt, eine Wärmebildkamera ist griffbereit.

Gebannt verfolgen Bürgermeister Gerhard Feeß und der Gesamtkommandant der Feuerwehr Simmersfeld das Geschehen. "Man kann immer etwas dazulernen", lächelt Jürgen Waidelich.

Plötzlich große Aufregung, wildes Hin- und Hergerenne. ein Mann soll wegen Unterzuckerung umgefallen und ohnmächtig auf den Asphalt geknallt sein. "Keine Fotoaufnahmen", ruft Einsatzleiter Joachim Theurer herbeigeeilten Pressefotografen mit lauter Stimme zu und verständigt die Notrufzentrale. Sieben Minuten später taucht ein Rettungswagen der Johanniter in der Unterdorfstraße auf. Der ältere Mann ist inzwischen ansprechbar, bewegt Arme und Beine, wird auf eine Trage gehoben und ärztlich versorgt. Die Feuerwehrleute packen ihre Geräte zusammen. Die Abschlussbesprechung findet im Altensteiger Feuerwehrmagazin statt. Die Abteilung Altensteigdorf sorgt dort für die Bewirtung.