Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Konzert in der Klosterkirche

Alpirsbach. Die evangelische Kirchengemeinde Alpirsbach lädt für Samstag, 21. Oktober, um 18 Uhr zu einem Konzert anlässlich des Jubiläums "500 Jahre Reformation" in die Klosterkirche ein. Aufgeführt werden von Johann Sebastian Bach die Kantate "Tilge, Höchster meine Sünden" nach dem "Stabat Mater" von Giovanni Battista Pergolesi und von Unico Wilhelm van Wassenaer zwei Concerti Armonici für Streichorchester, die bis 1979 Pergolesi zugeschrieben waren.

Gestaltet wird das Konzert von Petra Dieterle (Sopran), Margit Heinzelmann (Alt), dem Streicherensemble Cappella Vivace und Carmen Jauch (Leitung und Cembalo). Der Eintritt kostet 16 Euro, ermäßigt elf Euro. Vorverkauf ist im Pfarramt, Telefon 07444/22 57. Karten gibt es auch ab 17.15 Uhr an der Abendkasse.

Der Psalm 51 "Tilge, Höchster meine Sünden" nimmt in vielerlei Hinsicht eine Sonderstellung unter Bachs Kantaten ein. Es handelt sich um eine Bearbeitung des 1736 entstandenen "Stabat Maters" des italienischen Komponisten Giovanni Battista Pergolesi. Im barocken Verständnis waren musikalische Themen und deren Verarbeitung Allgemeingut, vergleichbar der Idee der Standards im Jazz, zu denen jeder Spieler seine eigenen Versionen liefert, wie Carmen Jauch schreibt. Bach war ein großer Freund der italienischen Musik: Nicht zuletzt bearbeitete er Concerti seines venezianischen Kollegen Vivaldi für Orgel und Cembalo.

Von Sünde, Schuld und Barmherzigkeit

Auch von Pergolesis "Stabat Mater" scheint er so begeistert gewesen zu sein, dass er sich die meditativ-verdichtete Qualität dieses Passionswerks nicht entgehen lassen wollte und mit der Bearbeitung nach Wegen gesucht hat, es auch im lutherischen Gottesdienst einsetzen zu können.

Neben Psalm 130 spielte Psalm 51 für Martin Luther, sowohl für seine Frömmigkeit als auch für seine Theologie, eine entscheidende Rolle. Konfrontiert dieses biblische Gebet den Menschen doch mit seinen eigenen Abgründen, mit Sünde und Schuld, aber auch mit der Barmherzigkeit Gottes. In Psalm 51 begegnen sich in verdichteter Sprache menschliche Misere und göttliches Erbarmen.