Mobilfunk: Noch viele offene Fragen im Hinblick auf neue Mobilfunkstandorte / Präsentation im Gemeinderat

Ingo Reinhardt, Kommunalbeauftragter der Telekom für Mobilfunk, stellte dem Alpirsbacher Gemeinderat die Netzplanung der Telekom für Alpirsbach vor. Im Hinblick auf neue Mobilfunkstandorte will die Telekom auf die Stadt zukommen.

Alpirsbach. Die Telekom prüft in Alpirsbach neue Mobilfunkstandorte in Peterzell, Reutin und Reinerzau. Dass die Telekom das Netz ausbauen will, hat als Hintergrund die Netzvergabe. Die Bundesnetzagentur hat die Auflage erteilt, dass bundesweit 98 Prozent aller Haushalte mit schnellem Breitband versorgt werden müssen. Ingo Reinhardt beschrieb in der jüngsten Gemeinderatssitzung ausführlich das Genehmigungsverfahren für Mobilfunkstandorte. Die eingereichten Planungsunterlagen würden daraufhin überprüft, ob alle Grenzwerte eingehalten werden. Erst dann werde eine Standortbescheinigung erstellt und damit eine Betriebsgenehmigung erteilt.

Mobiles Endgerät als größter Immissionsträger

Ohne Vorankündigung würden bestehende Anlagen in unregelmäßigen Abständen von der Bundesnetzagentur kontrolliert. Geprüft werde, ob alle Auflagen und Grenzwerte eingehalten werden. Wie der Referent betonte, sei der größte Immissionsträger nicht der Mobilfunkstandort selbst, sondern das mobile Endgerät. Je weiter man vom Mobilfunkstandort entfernt sei, umso höher sei die Leistung des Endgeräts für eine Verbindung.

In der Fragerunde wurden viele Aspekte des Themas angesprochen, etwa die Funklöcher. Hierzu sagte Reinhardt, dass diese mit dem Ausbau beseitigt werden sollen. Die Ortsvorsteherin von Reutin, Tabea Joos, wollte wissen, ob die Telekom wegen Standorten im Bereich Reutin und Gräben schon Kontakte mit Privatpersonen aufgenommen habe und wie der weitere Ausbau mit dem 5G-Netz aussehen solle. Dazu meinte der Referent, dass ihm nicht bekannt sei, ob private Grundstückeigentümer schon angesprochen worden seien. Zum 5G-Netz sagte er, dass eine Aufrüstung möglich sei, aber dafür wieder Planungsunterlagen eingereicht werden müssten. Er rechne nicht mit einer Aufrüstung in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Utz Hügle (FWV/CDU) betonte, dass es in den Höhenstadtteilen durchaus Widerstände gegen einen Ausbau gebe. Für ihn sei wichtig, dass auch andere Anbieter einen Mobilfunkmast nutzen können. Laut Ingo Reinhardt ist es durchaus das Ziel, solche Masten gemeinsam zu nutzen, allerdings gebe es keine Verpflichtung dazu.

Auf die Frage, ob mit mehreren kleineren Masten die Strahlenbelastung gesenkt werden könne, erklärte Reinhard, dass diese Lösung nicht sinnvoll wäre, da die Weitergabe von Verbindungen zur nächsten Funkzelle damit nicht gewährleistet sei. Bei größeren Antennenanlagen könne die Weiterleitung zur nächsten Funkzelle über Glasfaserkabel oder Richtfunkverbindungen geschaffen werden. Der Ortsvorsteher von Peterzell, Willi Jäckle, fragte, ob die Telekom dazu bereit wäre, auch Glasfasernetze von anderen Anbietern zu nutzen. Für Reinhardt ist dies durchaus eine Option.

Bürgermeister Michael Pfaff fasste abschließend zusammen, dass der jetzige Standort nur für die aktuelle Technik, nicht für 5G vorgesehen ist. Die Verwaltung werde den Sachverhalt weiter prüfen. Reinhard kündigte an, dass die Telekom wegen möglicher neuer Standorte zunächst auf die Stadt zukommen werde. Wenn sich hier keine Möglichkeit ergibt, werde man sich auch nach privaten Anbietern umsehen.