Petra Dieterle wirkt bei dem Konzert als Sopranistin mit. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Pergolesis Meisterwerk in der Alpirsbacher Klosterkirche

Alpirsbach. Mit den beiden Solistinnen Petra Dieterle (Sopran) und Margit Heinzelmann (Alt) sowie dem Streicherensemble Cappella Vivace unter der Leitung von Kantorin Carmen Jauch wird das bekannte Stabat Mater von Giovanni Battista Pergolesi bei einem Passionskonzert in der Alpirsbacher Klosterkirche aufgeführt. Beginn ist am Karsamstag, 31. März, um 17 Uhr. Zu dem Konzert lädt die evangelische Kirchengemeinde Alpirsbach ein.

Das Stabat Mater ist ein mittelalterliches Gedicht, das die Mutter Jesu in ihrem Schmerz um den gekreuzigten Jesus als zentralen Inhalt hat. Viele bedeutende Komponisten haben den Text vertont, aber die wohl berühmteste Fassung stammt von dem italienischen Barockkomponisten Giovanni Battista Pergolesi (1710 bis 1736), wie Kantorin Carmen Jauch in der Ankündigung schreibt.

In seinem Geburtsort Jesi erhielt Pergolesi beim Dom-Kapellmeister seinen ersten Musikunterricht. 1725 ging er nach Neapel, wo er am Konservatorium von Santa Maria di Loreto studierte. Anfang der 1730er-Jahre trat er mit ersten Kompositionen, sowohl für die Opernbühne als auch für die Kirche, an die Öffentlichkeit. Zudem wurde er Kapellmeister des Fürsten von Stigliano. Der Durchbruch gelang ihm 1733 mit der "Opera buffa" (komische Oper) "La serva padrona", die ursprünglich nur als Zwischenspiel der "Opera seria" (ernste Oper) "Il prigionier superbo" gedacht war. Pergolesis Gesamtwerk umfasst neben 13 Opern auch Kammermusik, Kantaten, Messen und Oratorien. Pergolesi starb mit erst 26 Jahren an Tuberkulose. Er wurde in einem Franziskanerkloster in der Nähe von Neapel beigesetzt. Bis zu seinem frühen Tod hatte er eine steile Karriere als Komponist erlebt, vor allem seine Opern waren im In- und Ausland beliebt.

Später war es jedoch das Stabat Mater, das seinen Namen unsterblich machte. Schon in den 1740er-Jahren zirkulierten zahlreiche Abschriften und Bearbeitungen des Werks. Eine der frühesten Bearbeitungen ist von Johann Sebastian Bach, der anstelle des lateinischen Textes den deutschen Psalm 51 "Tilge, Höchster, meine Sünden" verwendete. Die Beliebtheit des Stabat Mater setzte sich vom 18. bis ins 20. Jahrhundert fort. Zeugnisse sind unter anderem zahlreiche Ausgaben verschiedener Verlage.

Eine Beurteilung des deutsch-amerikanischen Musikwissenschaftlers Alfred Einstein erklärt die dauerhafte Beliebtheit des Werks besonders deutlich: "Dem Stabat Mater wird man Macht der Anschauung, Tiefe der Empfindung, Poesie nicht absprechen können, nicht leugnen können, mit wie einfachen Mitteln das erreicht ist. Gerade wo Pergolesi sich ganz menschlich, ganz natürlich gibt, wo er ganz die Sprache spricht, die er gleichermaßen in seiner Opera buffa wie in seiner Opera seria gewohnt war, ist er uns am liebsten; er singt aus der Seele einer Maria des 18. Jahrhunderts, er steht der rührend klagenden Frau nahe, nimmt keine oratorienhafte, klassizistische Distanz."

Eröffnet wird das Konzert mit einem Meisterwerk von Johann Sebastian Bach – die Chromatische Fantasie und Fuge in d-Moll, von Max Reger für Orgel bearbeitet.

tickets: gibt es im Vorverkauf im Pfarramt, Telefon 07444/ 22 57, die Abendkasse öffnet um 16.15 Uhr.