Nach dem tödlichen Unfall beim Sportgelände wird die Einführung von Tempo 30 auf der Hochwaldstraße in Peterzell noch energischer als bisher gefordert. Foto: Werthenbach

Tödlicher Unfall beim Sportgelände in Peterzell löst erneut Diskussion um Tempolimit aus. Ermittlungen laufen noch.  

Alpirsbach-Peterzell - Nach dem tödlichen Unfall am Eugen-Saier-Sportgelände in Peterzell gewinnt die Forderung der Stadt Alpirsbach nach einem schärferen Tempolimit in dem Bereich auf tragische Weise an Aktualität.

Ein zehnjähriger Junge war am Mittwoch um 17 Uhr auf der Hochwaldstraße von einem Auto erfasst worden, als er hinter einem Busch hervorkam und die Straße überqueren wollte. Zwei Tage später erlag er seinen Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft in Rottweil klärt derzeit den Sachverhalt bei dem Unfall auf. Seit dem Unglück wird im Dorf viel spekuliert. Noch offen ist dabei vor allem Frage, ob der zehnjährige Junge am Mittwochnachmittag schon beim Fußballtraining war oder erst auf dem Weg dazu.

Ermittlungen laufen noch

Auch zur Geschwindigkeit, mit der der 54-jährige Autofahrer aus dem Ortenaukreis unterwegs war, kann Staatsanwalt Frank Grundke keine Angaben machen. Falls diese Frage genau beantwortet werden müsste, wäre ein Gutachten erforderlich, sagte Grundke am Montag auf Anfrage unserer Zeitung. Und bis dies vorliegt, "vergehen Wochen, wenn nicht Monate".

Die Hochwaldstraße führt mitten durch das Eugen-Saier-Sportgelände. Die Sporthalle und der Fußballplatz liegen auf der einen, der Bolzplatz auf der anderen Straßenseite. Grundschule und Sportvereine nutzen das Gelände regelmäßig. Schon zweimal hat die Stadt Alpirsbach versucht, die Kreisstraße in dem innerörtlichen Bereich als Tempo-30-Zone auszuweisen. Zweimal wurde es abgelehnt – zuletzt bei der Verkehrsschau im November. Die Sicht sei gut, der Straßenabschnitt berge kein Gefahrenpotenzial, das ein Tempolimit rechtfertige, wurde damals argumentiert.

Aber die Stadt drängt weiterhin auf ein schärferes Tempolimit. Dem Landratsamt in Freudenstadt gegenüber bezog sich Bürgermeister Michael Pfaff auf eine Gesetzesänderung, nach der vor Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten die Geschwindigkeit generell heruntergesetzt werden darf – auch ohne ausgewiesene Gefahrenstellen. Diese Neuregelung greife noch nicht, habe das Landratsamt mitgeteilt. Man werde die Lage neu bewerten, wenn die Regelung in Kraft sei. Seither wartet die Stadt auf eine Antwort.

Eine solche gab's am Montag auch noch nicht auf Nachfrage unserer Zeitung – die Sache werde erst noch geprüft, war zu erfahren. Wohl auch wegen der traurigen Brisanz, die das Thema durch den tödlichen Unfall bekommen hat.