Der lyrische Bariton Andreas Meier gastiert in Alpirsbach. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchenmusik: "Vier ernste Gesänge" von Johannes Brahms

Alpirsbach. Im Alpirsbacher Orgelherbst findet am Samstag, 20. Oktober, ab 19 Uhr in der Klosterkirche eine Orgelsoirée bei Kerzenschein statt. Die Soiree schlägt mit dem "94. Psalm" von Julius Reubke und den "Vier ernsten Gesängen", opus 121, von Johannes Brahms eine Brücke zum Konzert am Sonntag, 4. November, ab 17 Uhr. dann wird in der Klosterkirche "Ein deutsches Requiem" von Johannes Brahms aufgeführt.

Kantorin Carmen Jauch gestaltet die Soirée zusammen mit dem lyrischen Bariton Andreas Meier. Er konzertiert regelmäßig im süddeutschen Raum. Seine große Liebe gilt dem Lied- und Oratoriengesang und besonders den Kompositionen von Johann Sebastian Bach und Franz Schubert. Aber auch der Werke weniger bekannten Komponisten wie Benedict Randhartinger oder Wenzel Johann Tomaschek nimmt sich Andreas Christoph Meier gerne an. Im Bereich der Gesangspädagogik beschäftigt sich Meier seit vielen Jahren mit den Ausbildungsmöglichkeiten der Singstimme. Als Dozent für Gesang und Stimmbildung unterrichtet er unter anderem im Rahmen der Kirchenmusikerausbildung der Erzdiözese Freiburg. Er studierte zunächst Schul- und Kirchenmusik (A-Examen) mit den Hauptfächern Orgel, Dirigieren und Gesang an den Hochschulen für Musik in Karlsruhe und Freiburg sowie Geschichtswissenschaften an der Universität Freiburg. Sein Gesangsstudium beendete er an der Hochschule für Kirchenmusik Rottenburg mit dem Konzertexamen.

Die Zeit, in der Brahms seine "Vier ernsten Gesänge" schrieb, war für ihn von Schmerz und Verlusten geprägt, wie Kantorin Carmen jauch schreibt. Als Clara Schumann 1896 nach längerer Krankheit starb, waren die Lieder bereits fertig. Brahms notierte: "Nicht gerade aus Anlaß ihres Todes habe ich sie komponiert, aber die ganze Zeit her hatte ich eben wieder recht viel über den Tod nachgedacht, dessen ich ja oft und oft Gelegenheit habe zu gedenken." Die "Vier ernsten Gesänge" sind für tiefe Singstimme und Klavier komponiert. Helmut Bornefeld hat den Klavierpart für die Orgel bearbeitet.

Der 1834 geborene Liszt-Schüler Julius Reubke verstarb mit nur 24 Jahren. Er schrieb neben einigen kleineren Kompositionen zwei monumentale Werke: eine Klavier- und eine Orgelsonate. Die Sonate über den 94. Psalm zählt laut Jauch zu den großartigsten Orgelwerken der Romantik überhaupt und lasse sich an der Alpirsbacher Orgelskulptur hervorragend darstellen. Der Eintritt zu der Orgelsoirée ist frei.