Schule: Nun offene Ausschreibung für Mensa im Bildungszentrum

Alpirsbach. Die Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten gGmbH hat das Pachtverhältnis für die Mensa im Bildungszentrum Sulzberg aus wirtschaftlichen Gründen für Ende Juli gekündigt. Ein neuer Betreiber ist nicht in Sicht, wie die neue Hauptmatsleiterin Kathrin Schönberger bei der jüngsten Sitzung des Alpirsbacher Gemeinderats mitteilte – bei der beschränkten Ausschreibung habe es nur Absagen gegeben.

Der Gemeinderat akzeptierte die Kündigung der Schwarzwaldwerkstatt nicht, weil sie zu spät eingegangen ist und rechtlich erst zum 31. Juli 2019 greift. Nun soll der Betrieb der Mensa nach dem Mehrheitsbeschluss des Gremiums erneut, diesmal auf Vorschlag von FWV/CDU-Fraktionsvorsitzendem Holger Korneffel offen ausgeschrieben werden. Nach den Sommerferien will der Gemeinderat dann eine Entscheidung treffen. Pro Schultag werden in der Mensa nur 15 bis 20 Mittagessen ausgegeben, erfuhr Stadträtin Anita Frank (SPD/Frauenliste) auf Anfrage. Die Stadt müsse als Schulträger eine Mensa zur Verfügung stellen, sagte Pfaff.

Trefen mit Elternbeiräten

Wie das Angebot dort konkret aussehen solle, werde bei einem Treffen mit Elternbeiräten am Mittwoch, 18. Juli, erörtert. Mit den Leitern der Schulen im Bildungszentrum habe die Stadtverwaltung bereits über das Thema gesprochen. ZfA-Fraktionsvorsitzender Horst Schmelzle plädierte dafür, sich intensiv mit den Gründen auseinanderzusetzen, warum ständig so wenig Essen angefordert werde. Das meiste Geld gäben die Schüler offenbar nicht für das Mittagessen, sondern für Snacks und Getränke im Kiosk aus.

Bürgermeister Michael Pfaff zeigte sich "etwas verwirrt" über die Argumentation der Leitung der Schwarzwaldwerkstatt, wonach sie sich schon lange mit dem Gedanken getragen habe, den Betrieb der Mensa zu kündigen. Hätte die Stadtverwaltung früher davon erfahren, hätte man gemeinsam darüber sprechen können, wie die Mensa wirtschaftlicher zu führen sei. Ab dem neuen Schuljahr werde die Schwarzwaldwerkstatt weder die Mensa noch den Kiosk beliefern, informierte Pfaff – unabhängig davon, ob der Gemeinderat die Kündigung billigt oder nicht.

"Wegen 20 Essen werden wir keinen Betreiber finden", zeigte sich FWV/CDU-Stadtrat Hans Frick skeptisch. Er nannte als Beispiel für die mangelnde Akzeptanz, dass Schüler, die telefonisch einen Döner bestellen, diesen mittlerweile prompt auf den Sulzberg geliefert bekommen. Fricks abschließendes Statement: "Müssen wir als Stadt in der Mensa 20 Essen vorhalten? Ich meine: Nein!"