Gemeinderat: Beschluss über Organisationsuntersuchung vertagt

Alpirsbach. Kontrovers diskutiert wurde bei der jüngsten Sitzung des Alpirsbacher Gemeinderats über die geplante Untersuchung der Organisation in der Stadtverwaltung. Letztlich vertagte der Gemeinderat diesen Tagesordnungspunkt.

Wie Bürgermeister Michael Pfaff vortrug, hat der Verwaltungsausschuss in seiner Sitzung am 15. März mehrheitlich beschlossen, 40 000 Euro für eine Organisationsuntersuchung im Haushaltsplan einzustellen und eine Ausschreibung vorzubereiten.

In der Sitzung des Gemeinderats am 22. März wurde dazu ein fraktionsübergreifender Antrag gestellt, nach dem kein Organisationsgutachten in Auftrag gegeben werden soll, sondern lediglich der Aufbau und der Organisationsablauf in der Verwaltung untersucht werden soll mit dem Ziel, ein Sanierungskonzept zu erstellen und eine Verschlankung der Personalsituation anzugehen. "Dieser fraktionsübergreifende Antrag widerspricht der Beschlussfassung der Verwaltungs- und Finanzausschusses und lässt sich mit den ursprünglichen Zielen der Verwaltung nicht vereinbaren", meinte Pfaff.

FWV/CDU-Stadtrat Holger Korneffel betonte, dass es nicht darum gehe, Personal einzusparen, sondern darum, was die Bürger in Zukunft von der Verwaltung an Leistungen erwarten können und was man dafür brauche. "Das Gremium muss so fair sein, dass, wenn eine Erhöhung des Personalbedarfs herauskommt, dies auch mitgetragen wird", resümierte er. Thomas Römpp (SPD/Frauenliste) äußerte Unverständnis darüber, dass der Ausschuss solche Entscheidungen treffe und diese im Gemeinderat wieder verwässert würden: "Wofür machen wir uns die Arbeit im Ausschuss?" UBL-Stadtrat Gerhard Walter forderte, zunächst zu definieren, was Sinn und Zweck der Untersuchung sei, zumal nur begrenzte Mittel im Haushalt zur Verfügung stehen würden.

Utz Hügel (FWV/CDU) meinte, dass sich eine Untersuchung am Bedarf orientieren müsse und daran, was das Angebot der Verwaltung an die Bürger sein solle. Gerhard Engel (UBL) verlangte ebenfalls ein strategisches Konzept, auch unter dem Gesichtspunkt der interkommunalen Zusammenarbeit in einzelnen Bereichen.

Bürgermeister Pfaff widersprach und meinte, dass zunächst mit der Untersuchung festgestellt werden solle, an welchen Stellschrauben gedreht werden könne: "Diese Untersuchung soll klären, ob wir mehr oder weniger Personal brauchen oder aber das derzeitige Personal ausreichend ist". Da auch nach weiteren Wortmeldungen kein Ergebnis absehbar war, wurde der Tagesordnungspunkt einstimmig vertagt.