Das frühere Kameralamt, in dem das Alpirsbacher Museum für Stadtgeschichte untergebracht ist, liegt zwischen dem Kloster und dem Turm der ehemaligen Leutkirche. Foto: Wiegert Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: Aktionstag im Alpirsbacher Stadtmuseum mit vielerlei Vorführungen

Alles andere als museale Ruhe herrscht im Alpirsbacher Museum für Stadtgeschichte am Aktionstag am 27. August: Bei der Demonstration alter Handwerkskunst wird gedrechselt, gehobelt, gesägt und gebohrt.

Alpirsbach (cw). Der Verein für Heimatgeschichte Alpirsbach veranstaltet parallel zum Kunsthandwerkermarkt im Kreuzgang des Klosters am Sonntag, 27. August, von 12 bis 17 Uhr einen Aktionstag im Alpirsbacher Museum für Stadtgeschichte. Dabei wird alte Handwerkskunst anschaulich demonstriert – vom Schmieden über das Weben bis zum Strohschuhe fertigen. Der Aktionstag steht diesmal unter dem Thema "Holz – Heimat – Handwerk". Es wird Brennholz gesägt und gespalten. Interessierte können ein Bündel Holz gegen eine Spende mit nach Hause nehmen. Auf traditionelle Weise bohren Handwerker eine Teuchel, und es werden Weiden geflochten. Zudem wird im Museum gedrechselt und gehobelt.

Besucher können sich auch ein Insektenhotel fertigen oder einen Zwerg schnitzen. Vor dem Museum gibt’s zudem noch eine außergewöhnliche Aktion: Besucher können zu Drehorgelmusik eine Reihe mit bunt bemalten Stühlen aufbauen.

Parallel zum Aktionstag im Stadtmuseum lädt das Stadtarchiv zu einem Tag der offenen Tür ein. Es steht unter dem Schwerpunktthema "Die Reformation und ihre Folgen". Kopien aus Akten des Hauptstaatsarchivs Stuttgart machen die Auswirkung der Reformation auf das Kloster Alpirsbach und dessen Rolle im Spannungsfeld zwischen Kaiser und württembergischem Herzog sichtbar. Ein besonderes Exponat ist ein Nachdruck der großen Kirchenordnung Herzog Christophs aus dem Jahr 1559. Originalakten aus dem Alpirsbacher Stadtarchiv, Bibeln und Erbauungsbücher verdeutlichen die langfristigen Folgen der Reformation.

Fülle von Exponaten

Ein Besuch im Alpirsbacher Museum für Stadtgeschichte lohnt nicht nur beim jährlichen Aktionstag. Mit einer gut sortierten Fülle von Exponaten und Informationen zeigt die Einrichtung, welche Entwicklung die Stadt im Lauf der Jahrhunderte genommen hat und was die Erwerbsgrundlagen der Vorfahren waren. So werden die Geschichte von Kloster, Handwerk und Bergbau, Post, Eisenbahn und Feuerwehr, Haus-, Land- und Waldwirtschaft beleuchtet.

Untergebracht ist das Museum an einem geschichtsträchtigen Ort im Herzen der Klosterstadt – im ehemaligen Kameralamt. Dies war eine Einrichtung des Königreichs Württemberg, die im Amtsbezirk Besitz und Einkommen des Staats verwaltete. 1843 wurde die letzte in Alpirsbach Ort verbliebene Bezirksbehörde, eben das 1821 eingerichtete Kameralamt, aufgelöst.

Weitere Informationen: Das Alpirsbacher Museum für Stadtgeschichte ist bis zum 1. November donnerstags, samstags, sonntags und feiertags von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet.