Kommunales: Ansatz in Loßburg wird laut Haushaltszwischenbericht wohl auch dieses Jahr weit übertroffen

Gute Nachrichten hatte Kämmerer Günter Muth für den Loßburger Gemeinderat sowohl beim Rechnungsergebnis 2016 als auch beim Haushaltszwischenbericht für dieses Jahr: Die Gewerbesteuer sprudelt kräftig.

Loßburg. "Wenn das Haushaltsjahr 2015 mit einem und das Jahr 2016 mit zwei, so kann das Haushaltsjahr 2017 voraussichtlich mit drei Ausrufezeichen versehen werden", sagte Günter Muth, Leiter der Finanzverwaltung, bei der jüngsten Sitzung des Loßburger Gemeinderats.

Aus dem vorläufigen Rechnungsergebnis der Gemeinde für 2016 ergibt sich, dass die geplante Entnahme aus der Rücklage in Höhe von 400 000 Euro wegen der positiven Steuerentwicklung nicht notwendig wurde. Die geplanten Gewerbesteuereinnahmen von 7,5 Millionen Euro wurden mit 16 Millionen deutlich übertroffen. Allerdings wird sich auch die Gewerbesteuer-Umlage deutlich erhöhen – von knapp 1,8 auf rund 3,3 Millionen Euro. Auch in diesem Jahr legen die Gewerbesteuereinnahmen wohl deutlich zu. Eingeplant sind elf Millionen Euro, bis Ende August waren es schon 17,2 Millionen Euro.

Der Haushaltsausgleich ist auch in diesem Jahr ohne Kreditaufnahme möglich. Die geplante Zuführung zu den Rücklagen von 2,17 Millionen Euro wird wohl deutlich übertroffen. Der Bestand der Rücklagen beläuft sich zum Jahresende voraussichtlich auf fast 13,8 Millionen Euro, resümierte der Kämmerer.

Bürgermeister Christoph Enderle wies nach dem Haushaltszwischenbericht darauf hin, dass die hohen Steuereinnahmen in zwei Jahren zu hohen Umlagezahlungen an das Land und den Landkreis führen.

Muth legte dem Gemeinderat auch den Jahresabschluss des Haushaltjahrs 2015 vor. "Ein sehr erfreuliches Ergebnis", bilanzierte der Kämmerer. Die über- und außerplanmäßigen Ausgaben wurden durch Mehreinnahmen und Minderausgaben gedeckt, wobei noch ein Überschuss von fast 570 000 Euro zu verzeichnen war. Dieser Betrag wurde den Rücklagen zugeführt. Mit einer Grafik stellte Günter Muth auch die Entwicklung der Gesamtverschuldung vor. Seit 2012 sinkt diese deutlich. Der Schuldenstand der Gemeinde betrug Ende 2015 fast 2,65 Millionen Euro, bei einem Rücklagenbestand von 2,2 Millionen Euro.

Verlust unter Obergrenze

Vor allem die Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen hat zu diesem positiven Ergebnis geführt. Auch den Jahresabschluss 2015 des Kurbetriebs billigte der Gemeinderat einstimmig. Wie Günter Muth vortrug, umfasst der Kurbetrieb die Kurverwaltung, die Kuranlagen, das Freibad und das Hallenbad mit Saunalandschaft. Der Verlust für diese Bereiche belief sich 2015 auf fast 920 000 Euro. Er lag damit zwar um knapp 20 000 Euro über dem Vorjahresergebnis, aber noch deutlich unter der vom Gemeinderat festgelegten Summe von maximal einer Million Euro. Der Verlust wurde durch Haushaltsmittel der Gemeinde abgedeckt. Bürgermeister Christoph Enderle ergänzte dazu, dass diese Angebote nicht nur für die Gäste da sind, sondern auch für die eigene Bevölkerung.

Beim Jahresabschluss 2015 des Eigenbetriebs Wasserversorgung ergab sich laut Günter Muth ein Gewinn von gut 60 000 Euro. Er wird zur Finanzierung von Investitionen eingesetzt. Seit zwei Jahren ist der Wasserpreis in der Gemeinde nicht mehr gestiegen. Er werde wohl, so Muth, 2018 möglicherweise wegen größerer Investitionen – für das Wasserwerk Lohmühle werden Ausgaben in Höhe von etwa drei Millionen Euro erwartet – erhöht werden müssen. Der Schuldenstand des Eigenbetriebs Wasserversorgung beläuft sich auf rund 2,9 Millionen Euro und das Eigenkapital zum 31. Dezember 2015 auf rund 444 000 Euro. Der Gemeinderat stimmte dem Jahresabschluss einhellig zu.

Gewinn kommt in Rücklage

Beim Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung wurde 2015 ein Gewinn von knapp 42 000 Euro erzielt. Die Gebührenausgleichsrücklage erhöhte sich auf fast 98 000 Euro. Der Betrag wird bei der Kalkulation angerechnet, er wirkt sich gebührensenkend aus.

Günter Muth teilte mit, dass 2015 gut 1,2 Millionen Euro in die Abwasserbeseitigung investiert wurden. Dies sei besonders den topografischen Gegebenheiten im ländlichen Raum geschuldet. Das weitläufige und bergige Gemeindegebiet bereitet Schwierigkeiten, da das Abwasser teilweise mit Pumpwerken transportiert werden muss. Bisher wurden nach Angaben der Verwaltung fast 33 Millionen Euro in diesem Bereich investiert. Auch diesem Haushalt stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.