Gut ein Dutzend Kandidaten konnte die UBL bisher für sich gewinnen, sagt Fraktionschef Gerhard Walter. Fotos: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderatswahl: Keine gemeinsame Liste mehr mit der CDU in Alpirsbach / SPD und Grüne kooperieren

Bei der Gemeinderatswahl am 26. Mai treten die Freie Wählervereinigung und die CDU in Alpirsbach nicht mehr mit einer gemeinsamen Liste an. Eine solche gibt es aber erstmals von SPD und Grünen.

Alpirsbach. Mehr als die Hälfte der amtierenden Stadträte der FWV/CDU-Fraktion tritt wieder an, wie Fraktionschef Holger Korneffel auf Anfrage unserer Zeitung sagte. "Parteien haben in der Gemeinderatsarbeit nichts zu suchen", meint Korneffel. Deshalb hätten sich die Freien Wähler dafür entschieden, allein eine Liste aufzustellen.

Sie hätten potenziellen Bewerbern, die der CDU angehören oder ihr nahestehen, jedoch angeboten, sie auf die FWV-Liste aufzunehmen. Bei den Freien Wählern gebe es keinen Fraktionszwang. Die Kandidatensuche sei heutzutage nicht einfach, aber sie laufe bei den Freien Wählern gut. Auf der Liste werde man Bewerber "in zweistelliger Zahl" haben. Einige Gespräche will Korneffel noch führen, die Aufstellungsversammlung sei dann Mitte März. "Wir können eine gesunde Mischung aus Jung und Alt bieten", sagt Korneffel. Er selbst ist seit fast 35 Jahren im Alpirsbacher Gemeinderat und auch erster stellvertretender Bürgermeister. Etwa ein Drittel der Kandidaten seien Frauen. Bis auf einen seien zudem alle Teilorte der Gesamtstadt vertreten.

Ob die Christdemokraten in Alpirsbach für die Kommunalwahl eine eigene Liste aufstellen, ist noch offen. Ihr profiliertester Stadtrat, Hans-Dieter Rehm, knapp 35 Jahre in dem Gremium, ist sich aus persönlichen, nicht aus politischen Gründen noch unsicher, ob er wieder kandidiert, und wenn ja, auf welcher Liste. Er ist, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung einräumt, enttäuscht davon, dass die Freien Wähler die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU aufgekündigt haben. Rehm hält nichts davon, bei der Kommunalwahl mit vielen Listen anzutreten. Schließlich gehe es in erster Linie um die Wahl von Personen, nicht von bestimmten Gruppierungen.

Die Vorsitzende des CDU-Ortsverbands, Maria Klink, die sich für eine eigene CDU-Liste eingesetzt hatte, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die SPD und die Frauenliste haben im Alpirsbacher Gemeinderat eine Fraktionsgemeinschaft mit insgesamt vier Stadträten. Bei der Kommunalwahl marschieren sie allerdings getrennt.

Die Alpirsbacher Sozialdemokraten bilden erstmals eine gemeinsame Liste mit den Grünen. "Nicht mehr antreten wird der altgediente Stadtratskollege Karl Rumpf", teilt SPD-Fraktionschef Thomas Römpp auf Anfrage unserer Zeitung mit. Römpp und sein Fraktionskollege Axel Ebner bewerben sich wieder.

"Neue Köpfe, die dem Gemeinderat sicherlich gut tun werden, sowie neue Impulse und Ideen versprechen wir uns von der Zusammenarbeit mit den Grünen", sagt Römpp. Durch die gemeinsame Liste erhoffe man sich auch beim Schlussspurt bei der Kandidatensuche noch etwas Zuwachs von weiblichen Bewerbern. Bisher gebe es zehn bis zwölf Kandidaten. Die Liste, kündigt Römpp an, werde "einige Überraschungen bereit halten".

Auch die Frauenliste gibt’s wieder bei der Kommunalwahl: "Wir treten an, und wir treten stark an", sagt Stadträtin Anita Frank. Sie ist die einzige Bewerberin, die es beim ersten Auftritt der Frauenliste bei einer Kommunalwahl in Alpirsbach 2014 in das Gremium geschafft hat. Diesmal will die Frauenliste drei Stadträtinnen stellen – ein durchaus realistisches Ziel, findet Frank: "Ich bin Optimistin von Beruf." Neun Mitstreiterinnen hat sie bereits für die Frauenliste gefunden. Deren Altersspektrum sei "total ausgewogen" und reiche von 19 bis 59 Jahren. 15 Kandidatinnen sollen am Ende auf der Liste stehen. Für Mitte März haben die Kandidatinnen der Frauenliste erst mal ein Coaching-Wochenende gebucht, die Wahlversammlung ist dann am 23. März.

"Es läuft gut, wir haben auch jüngere Bewerber", berichtet Gerhard Walter, Vorsitzender der Fraktion der Unabhängigen Bürgernahen Liste (UBL), über die Kandidatensuche seiner Grup-pierung. Alle drei UBL-Stadträte wollen weiter-machen – die Zusammen-arbeit im Gemeinderat funktioniere gut. Mit etwa 13 bis 14 Kandidaten werde die UBL am 26. Mai wohl antreten, sagt Walter. Mitte März sollen sie nominiert werden. Besonders stark ist die UBL in den Höhenstadtteilen.

Alle vier Stadträte der Liste Zukunft für Alpirsbach (ZfA) kandidieren ebenfalls wieder (wir berichteten). Auch bei dieser Fraktion läuft noch die Kandidatensuche.