"Keine Entspannung in Sicht": CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Maria Klink, Norbert Beck, Erwin Esslinger, Ehefrau Ulrike Esslinger und Sohn Michael Esslinger. Foto: Roth

Firma Esslinger schlägt Alarm. Verbrennungsanlage am Limit. Kosten steigen.

Alpirsbach -  Die Müllentsorgung ist an den Grenzen der Leistungsfähigkeit angekommen. Dies erklärte Erwin Esslinger, Chef der Firma Esslinger in Alpirsbach, im Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Norbert Beck (CDU).

Die Firma Esslinger ist seit 1983 als Containerdienst in Alpirsbach ansässig. Mittlerweile gibt es auch eine Niederlassung in Oberndorf. Mit elf Fahrzeugen ist Esslinger täglich im Entsorgungsgeschäft unterwegs. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen derzeit rund 30 Mitarbeiter. "Seit einigen Monaten gibt es Probleme, den von uns eingesammelten Abfall auch wieder los zu werden. Der so genannte Weg der thermischen Verwertung war in den vergangenen Jahren der Entsorgungsweg schlechthin", so der Firmenchef.

Laut Esslinger sei ein Großteil der Abfälle, die sein Unternehmen einsammelt, in die Verbrennungsanlagen in Böblingen und Stuttgart gegangen. Allerdings seien die Abfallmengen im Land kontinuierlich gestiegen. Die Anlagen seien überlastet. "Wir Entsorger stehen immer mehr mit dem Rücken zu Wand. Dies hat zur Folge, dass wir mittlerweile auf andere Bundesländer ausweichen müssen. Aber auch dort sind die Anlagen jetzt überlastet", so Esslinger.

Als Ausweg habe der südliche Landesteil schon seit Jahren den Abfallexport in die Schweiz genehmigt bekommen. Diese Notifizierungen würden jetzt "zu allem Überfluss" ab 2020 nicht mehr verlängert. Kurzfristig gingen die Verbrennungsanlagen in Böblingen und Stuttgart-Münster ab Mai auch noch zeitgleich für einige Wochen in Revision. Somit werde der Engpass noch viel größer, weil die Mengen in dieser Zeit zwischengelagert werden müssten. "Die Preise steigen massiv für unsere Kunden", so Esslinger. Es gebe in Baden-Württemberg zu wenige Verbrennungskapazitäten, so das Fazit. Vor allem gewerbliche Kunden erwarteten, dass die Entsorgung der Abfälle sichergestellt sei. Dies werde in den nächsten Monaten ein "massives Problem". Auch langfristig sei keine Entspannung in Sicht.

Beck sagte, er sei überrascht und höre von diesem Problem zum ersten Mal. Er werde die Vertreter im Umweltausschuss im Landtag damit konfrontieren.