TSV-Chef Hartmut Rall trägt Yoga-Lehrerin Conny Heinz auf Händen – und Füßen. Zusammen mit weiteren Vorstandsmitgliedern wie Martina Ringle und Heiko Käppel (beide rechts) zeigte er: Der TSV Ebingen ist sportlich bis in die Spitze. Foto: Eyrich

Sportler des TSV Ebingen setzen bei Show Schwerkraft für drei Stunden außer Kraft.

Albstadt-Ebingen - Anmut und Muskelkraft vereinen sich alljährlich beim "Spo(r)tlight" des TSV Ebingen. Die abendfüllende Show ist einmal mehr ausverkauft gewesen – gut so, denn das Publikum wurde dringend gebraucht.

So sehr sich Tänzerinnen und Turner, Yogi, Step-Aerobic- und Parkour-Sportler auch verausgabten beim "Spo(r)tlight" des TSV-Ebingen: Die meiste Muskelkraft musste das Logistik-Team um Heiko Käppel aufwenden, denn schwere Matten, Kästen, Schwebebalken, Trampoline und die Air-Track-Bahn, ein langes Luftkissen, galt es vor und nach den Programmpunkten zu bewegen. Wobei die Zuschauer im Block vorne rechts, und damit auch Oberbürgermeister Klaus Konzelmann und seine Partnerin Sylvie Prigent, ihren Beitrag leisten mussten, um das Gerät über ihren Köpfen weiterzureichen. "Aber wir sind ein Sportverein – wir schaffen das", ermunterte TSV-Vorsitzender Hartmut Rall die Zuschauer in der ausverkauften Festhalle.

Er selbst übernahm ebenfalls eine aktive Rolle und bewies in der Yoga-Show "Feetup – Herz über Kopf" unter Leitung von Conny Heinz zusammen mit weiteren Vorstandsmitgliedern, dass der TSV Ebingen ein Sportverein bis in die Spitze hinein ist. Und bis in die Gruppe der Jüngsten hinein: Tatjana Karps "Traumtänzerle" durften die Show diesmal mit dem "Toca-Toca"-Tanz eröffnen, weil die Kinderjahresfeier im Dezember ausgefallen war.

Tänzerische Erzählung von Sonne und Meer in der See vor Teneriffa

Die Tanzangebote ziehen sich durch alle Altersgruppen, und das "Spo(r)tlight" spiegelte das wider: Nadine Schiebers 14- bis 17-jährige "Stardancer I" bewiesen "Girlpower" mit einem temporeichen Tanz, und ihre 15- bis 18-jährigen "Stardancer II" schwebten zu "Apologize" über die Bühne. Zusammen mit Kim Schöning trainiert sie die "Little Dreamers", die zu "Hurt" mit Anmut und Ausdruckskraft glänzten, mit "Show me how you burlesque" aber auch einen neckischen und toll choreografierten Schlusspunkt setzten, während die "Traumtänzer" um Andrea Stoll – durchweg erwachsene Tänzerinnen – in die "Tenerife Sea" verreisten und mit vollendetem Ausdruckstanz von Meer und Sonne erzählten.

Tempo hingegen legte Jolanta Schiebers Step-Aerobic-Gruppe vor und ließ zum Song "Ich will mit dir tanzen" die Muskeln spielen. Noch kräftigere zieren die Luxuskörper der Gäste von der TG Allgäu, die gleich drei Mal auftraten: Zuerst schwangen sie sich scheinbar schwerelos über Seitpferd und Pilz-Hocker, dann zeigten sie, dass selbst ein Mini-Trampolin Höhenflüge bis fast unter die Bühnendecke ermöglicht – als die jungen Männer auf dem Seitpferd waghalsige Figuren formten, durch die ihre Sportsfreunde punktgenau durchsprangen, stockte wohl nicht nur Jürgen Koch, dem Präsidenten des Turngaus Zollern-Schalksburg, der Atem. Entspannung bescherte den Zuschauern dafür der dritte Auftritt der Turn-Athleten unter Schwarzlicht: Der Turner am Seitpferd vollführte mühelos die schwersten Übungen, und wie hat er’s angestellt? Seine Beine lieh er sich vom Kollegen, dessen Arme in der weiß glänzenden Turnhose steckten und "Schwanensee"-ebenbürtiges Ballett in der Luft vollführten: Die Zuschauer lachten Tränen.

Noch einen drauf zu setzen erweist sich als gar nicht einfach

Wer war da in der Lage, noch einen drauf zu setzen? Es waren die zwischen acht und 20 Jahre alten Turnerinnen der von Alice Thoma geleiteten TSV-Turnschule mit zwei wahren "Turnicals", wie die charmanten Moderatorinnen Rebecca Conzelmann und Carolin Wacker es nannten: Im "ZirKuss" präsentierten sie gewagte Akrobatik, flogen förmlich über die Matten und im Salto durch die Lüfte, wobei Anna-Lena Henne, Dritte ihrer Altersklasse im Bundesfinale, als Solistin herausragte und sich rücklings rund machte, als habe sie Gummiknochen.

"Willkommen in Agrabah" hieß es dann im zweiten Teil, und die Turnerinnen ließen Kamele tanzen, den Geist aus der Wunderlampe erscheinen und in zauberhaften orientalischen Kostümen ihr ganzes anmutiges und athletisches Können vom Stapel, was ihnen tosenden Applaus einbrachte, ebenso wie beim Tuju-Stars-Landesfinale, wo sie den dritten Platz belegt hatten. Applaus verdienten sich freilich auch die Parkour-Sportler mit ihrer "tollkühnen Performance", sprangen Wände hoch, um sich dann in Salti und Schrauben wieder hinabzustürzen – Marco Bücherer und Linus Alber haben mutige Sportler um sich geschart.

Nach so vielen Adrenalin-Stößen fiel es vielen schwer, gleich nach Hause zu gehen, wobei Otto Hoppe als Ein-Mann-Band einen gehörigen Teil dazu beitrug, dass die gut bewirtete Party noch lange dauerte. Die nächste Sport-Party steht indes schon an, und Hartmut Rall lud alle dazu ein: Am Samstag, 17. Februar, ist der TSV Ebingen ab 18.30 Uhr Gastgeber des Finales im ersten Silberdistel-Cup in der Mazmannhalle.