Mitten im Wohngebiet Weststadt: Die Emmauskirche ist buchstäblich nah bei den Menschen. Foto: Eyrich

Evangelische Kirche und Gemeindezentrum in der Weststadt wurden vor 25 Jahren eröffnet.

Albstadt-Ebingen - Sie gehört zu den schönsten Kirchen Albstadts – schon wegen ihrer Lage: Vor 25 Jahren hat die evangelische Kirchengemeinde die Emmauskirche im Ebinger Westen gebaut – damals ein lang gehegter Wunsch der Gemeinde.

Die "problematische Lage" der Friedenskirche unweit der Bahngleise hat – so verrät es die Festschrift zum Bau der 25 Jahre alten Emmauskirche – zu deren Entstehen beigetragen, denn die evangelische Kirchengemeinde in der Ebinger Weststadt wuchs in den 1960-er Jahren stark an: Der Wunsch nach einer zweiten Pfarrstelle war geboren – genehmigt wurde sie 1963, und 1964 kam mit Jürgen Peylo der erste Pfarrer im zweiten Bezirk der Friedenskirche nach Ebingen.

Damals war es üblich, so genannte Montage-Gemeindehäuser als Vorstufe eines Kirchenbaus zu errichten, und ein solches entstand auch in der Danneckerstraße, wo im April 1969 der erste Bazar zugunsten des geplanten Gemeindezentrums stattfand. Peylo erinnert sich an den mühsamen Weg: Mitarbeiter für den Gemeindedienst mussten gefunden werden, ein Pfarrhaus war zu bauen, ein eigener Gemeinderat für die beiden Friedenskirchengemeinden zu wählen – bis Dezember 1971 war die Weststadt nur durch ihren Pfarrer, der zudem das Ferienwaldheim leitete, im Ebinger Kirchengemeinderat vertreten.

Bis zum Spatenstich dauert es Jahre

Wurden Kindergarten und Pfarrhaus schon Anfang der 1970-er Jahre gebaut, sollte es noch bis 1979 dauern, ehe der Beschluss zum Bau eines Gemeindezentrums West vorlag, und weitere Jahre bis zum Spatenstich: Am 3. Oktober 1987 setzte ihn Pfarrer Walter Fischer, seit 1980 Pfarrer im Bezirk Friedenskirche II, und nach der Grundsteinlegung am 10. Juni 1988 war das Ziel in Sichtweite: Am Palmsonntag 1989 wurde die Emmauskirche eingeweiht – inklusive Gemeindesaal mit Küche und Meditationsraum, Jugendräumen und Kaminraum.

Nicht selbstverständlich damals war, dass das Gebäude auch einen Glockenturm hatte, wie andere Kirchenbauten jener Zeit ihn aus Kostengründen nicht bekamen, und Fischer war damals vom Oberkirchenrat gefragt worden, wofür er eigentlich Glocken brauche. "Zum Läuten", hatte seine Antwort gelautet. "Wen dürstet, der komme", steht auf der Taufglocke, und das vierstimmige Geläut ruft mit der Melodie: "Wachet auf, ruft uns die Stimme."

Diesem Glockenschlag folgten beim 25. Jubiläum der Emmauskirche so viele Besucher, dass beim Gottesdienst die Stühle und Gesangsbücher knapp wurden. Erfreut über das volle Gotteshaus ging Pfarrerin Ilze Druvina auf den biblischen Namensbezug der Emmauskirche ein. Ihr Vorgänger Walter Fischer, inzwischen Pfarrer i. R., erinnerte an die Anfänge des Gotteshauses.

Mit viel Enthusiasmus beteiligte sich die Kinderkantorei mit der Vorschulgruppe des Kindergartens Regenbogen am Gottesdienst, und gemeinsam sangen sie unter der Leitung von Steffen Mark Schwarz, was die Vorschulkinder mit selbstgebastelten Trommeln begleiteten.

Im Anschluss an die geistige Feier warteten leibliche Stärkungen im Gemeindesaal. Gleichzeitig boten Erzieherinnen des Kindergartens und Mitarbeiter der Kinderkirche den Kindern im Untergeschoss kreative Beschäftigungen an. Vor allem "Schleuderbilder" machten viele Kinder mit Hilfe einer alten Wäscheschleuder, in der ein Papier befestigt wurde, das beim Schleudergang die Farbe auffing: Bunte Bildunikate sind so entstanden. Darüber hinaus durften die Kinder Palmsträußchen mit selbstbemalten Ostereiern basteln.