"Steigender Verwaltungsaufwand führt zu Mieterhöhung" / Bauprojekt am Markt geplant
Albstadt-Tailfingen. Zwei Gebäude mit 16 Wohnungen will die Wohnungsbaugenossenschaft Tailfingen (WBG) "Am Markt" errichten.
"Die WBG hat das Jahr 2013 erfolgreich abgeschlossen", eröffnete der Vorstandsvorsitzende Axel Pflanz bei der Mitgliederversammlung seine Bilanz. Trotz vieler zusätzlicher Arbeiten – vom Gesetzgeber vorgegeben –, sei die Genossenschaft mit dem Jahresergebnis zufrieden. Der Bilanzgewinn für 2013 beträgt mehr als 48 300 Euro und ist somit knapp 11 000 Euro höher als im Vorjahr. Die Bilanzsumme hat sich laut Pflanz auf 5,36 Millionen Euro erhöht. Die Verbindlichkeiten gegenüber den Banken seien auf rund zwei Millionen Euro reduziert. Die Eigenkapitalquote betrage 49,67 prozent.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2013 bewirtschaftete die WBG 258 eigene Mietwohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 15 314 Quadratmetern. Zudem verwaltete sie sechs Wohnungseigentümergemeinschaften mit 90 Einheiten, darunter seit dem 1. Januar 2013 auch ein größeres Objekt in Ebingen. Mehr als 230 000 Euro hat die WBG für Instandhaltungen investiert.
"Nachdem sich uns die Chance geboten hat, haben wir zwei an unser Baugrundstück angrenzende Häuser gekauft", sagt Pflanz mit Blick auf das Objekt in der Straße Am Markt. "Nach deren Abriss, haben wir dann einen idealen, 15 Ar großen Bauplatz." Dort könnten in zwei Baukörpern 16 Wohnungen entstehen. "Wir sind mitten in den Überlegungen und beginnen dann, wenn alle Faktoren passen", so Pflanz.
Sehr kritisch äußerte er sich zu der Entwicklung bei den Betriebskosten: "Durch Vorgaben, auch wenn deren Sinnhaftigkeit nicht bestritten werden kann, wie Trinkwasseruntersuchungen, Rauchmelder und Messeinrichtungen im Warmwasserbereich, werden die Mieter immer mehr mit Kosten belastet." Das führe zu einem immer höheren Verwaltungsaufwand auch der WBG-Mitarbeiter. Zudem werden laut Pflanz – ebenfalls durch Vorgaben – die Ansprüche an Wohnraum immer höher, besonders die energetischen, so dass bei nahezu gleicher Miete immer mehr investiert werden müsse.
Die WGB sei daher gezwungen, über Mietanpassungen nachzudenken. "Trotz allem hat die WBG-Tailfingen Zukunft und wird ihren Mitgliedern weiterhin guten Wohnraum zu bezahlbaren Preisen anbieten", schloss Pflanz.
Die Mitglieder waren mit den vorgelegten Ergebnissen sehr zufrieden. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet, ehe über die Dividende für die insgesamt 553 Mitglieder abgestimmt wurde: Vier Prozent auf die Geschäftsanteile soll sie betragen. Die Aufsichtsräte Brigitte Sauter-Weegen, Bernd Stoll und Bernd-Michael Abt wurden von den Mitgliedern für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.