Stefan Broch Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder Bote

aswohnbau: Stefan Broch übernimmt die Geschäftsführung von Bettina Aicher-Frech

Wachwechsel an der Spitze der städtischen Wohnbaugesellschaft aswohnbau: Bettina Aicher-Frech gibt nach bald acht Jahren im Amt die Geschäftsführung ab; ihr Nachfolger heißt Stefan Broch.

Albstadt. Praktisch ändert sich gar nichts: Bettina Aicher-Frech ist Ende 2016 Mutter geworden; seither hatte Broch die aswohnbau kommissarisch geleitet. Im Februar ist Aicher-Frechs Elternzeit verlängert worden; bei dieser Gelegenheit, berichtet Albstadts Baubürgermeister Udo Hollauer, habe sie die Stadtverwaltung darauf hingewiesen, dass sie nach einer Rückkehr aufgrund ihrer familiären Verpflichtungen nicht in der Lage sein werde, ihre Führungsaufgaben im bisherigen Umfang wahrzunehmen. Man verständigte sich deshalb darauf, dass Broch die Geschäftsführung übernimmt. Aicher-Frech ist Beamtin; vor ihrer Abstellung zur aswohnbau hatte sie die Stabsstelle Sanierung im Technischen Rathaus in Tailfingen geleitet. Die Stadt Albstadt wird sie, wenn der Zeitpunkt für eine Rückkehr ins Berufsleben gekommen ist, wieder übernehmen – wo man sie einsetzt, dürfte dann von der Personalsituation abhängen.

Die Übergabe des Staffelholzes könnte nicht unproblematischer sein – der Nachfolger ist bestens eingearbeitet und seit 2004 in Albstadt, seit 2006 für die aswohnbau tätig. Stefan Broch ist 39 Jahre alt, wohnt in Tübingen und stammt aus Solingen im Bergischen Land, einer Region, die in den vergangenen Jahrzehnten einen ähnlichen industriellen Strukturwandel wie die Süwestalb bewältigen musste, mit den Folgen aber noch schwerer zu kämpfen hatte und hat. Broch hat den gesellschaftlichen Wandel in jungen Jahren aus nächster Nähe miterlebt; seine städtebaulichen Aspekte interessierten ihn seit jeher und gaben unter anderem den Ausschlag für seine Studienfachwahl: Geografie.

Nach dem Erwerb des Diploms an der Hochschule Osnabrück trat er 2004 in den Dienst der Stadt Albstadt, und zwar just zu der Zeit, als im Rahmen des Programms "Stadtumbau West" die Sanierung auf Stiegel lief. Die "Querschnittsaufgabe", mit der Broch betraut wurde und ihn auch nach seinem Wechsel zur aswohnbau im Januar 2006 beschäftigte, war ganz nach seinem Geschmack – es ging um gesellschaftlichen Wandel und seine historischen Voraussetzungen.

Das wird auch in Zukunft so sein. Die aswohnbau war anderthalb Jahrzehnte lang damit beschäftigt, sich gesundzuschrumpfen und zu häuten; jetzt zeichnen sich neue Entwicklungen ab, die mit verstärkten baulichen Investitionen einhergehen könnten. Albstadts Babyboomer kommen in die Jahre und drängen aus der städtischen Peripherie in die Innenstadtbereiche mit der ausgebauten Infrastruktur, die von der Industrie umworbenen Fachkräfte legen Wert auf gehobenen Wohnstandard, und der Bedarf der weniger solventen Zuwanderer nach kostengünstigem Wohnbau will ebenfalls berücksichtigt sein. Albstadt ist mitten im Wandel – und Stefan Broch am rechten Platz.