Wie kommen mittellose alte Damen zu Geld? Da ist guter Rat teuer. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Komödie: Theater unter der Laterne gastiert im Bergcafé

"Zwischen Happy und End" von Cordula Polster und Nici Neiss stand auf dem Programm der jüngsten Freilicht-Inszenierung des "Theaters unter der Laterne" – ein Lustspiel mit durchaus bitterem Beigeschmack.

Albstadt-Burgfelden. Rosa Baumann ist 75 Jahre alt, kalt und hartherzig, ein verwelkter Filmstar, der bessere Zeiten erlebt hat. Das in jungen Jahren verdiente Geld hat sie verschleudert, geblieben sind ihr Alkohol, Zigaretten und ein junge Pfleger mit Namen Manu, den sie braucht, weil sie im Suff aus dem Fenster gefallen ist und sich das Bein gebrochen hat.

Und nun tauch zum allem Überfluss auch noch ihre Schwester Hedi auf und braucht Geld – für die Familienbäckerei, die Opfer einer Überschwemmung wurde. Nur dumm, dass Rosa keines hat – das wird Hedi allerdings erst nach zwei missglückten Mordversuchen und dem Auftritt des Gerichtsvollziehers klar. Nun raufen sich die Schwestern zusammen und versuchen, das Beste aus der misslichen Situation zu machen – das Motto dazu liefert ein Lied, das beide lieben: "Halte durch, gib nicht auf".

Wie könnten zwei mittellose alte Damen zu Geld kommen? Manu verspricht, sie berühmt zu machen – there’s no business like show business. Jetzt kommt Bewegung ins Spiel, es werden recht abseitige Choreographien einstudiert, unter anderem das "Elefantenballet", der "Bratpfannentanz" und die "Brunnenschöpftechnik mit Rolle".

Das alles ist, da nichts klappen will, rechtschaffen tragikomisch – der Durchbruch, der gelingt, nachdem Manu die katastrophischen Unterhaltungseinlagen der Schwestern in "YouTube" platziert hat, kommt völlig unerwartet. Legionen von Followern bekunden ihre Begeisterung, den Schlusspunkt setzt die große Fernsehshow mit Manu als Moderator.

Christoph Holbein verkörpert sowohl diesen als auch den Gerichtsvollzieher und führt dazu noch Regie. Andrea Lork überzeugte in der Rolle der kaltherzigen, zynischen Rosa, Barbara Wydra in der des Hausmütterchens Hedi – und Gabriele Gatzweiler zeichnete verantwortlich für die schrägen Choreographien.