Vertreterinnen von Sozialeinrichtungen im Landkreis suchen "Sprachvermittler". Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Netzwerk will Verständigung zwischen Migranten und Beratungseinrichungen verbessern

Albstadt. "Sprachvermittler" gesucht: Unter der Trägerschaft der Caritas versuchen soziale Einrichtungen aus dem Kreis, ein Netzwerk aufzubauen, das bei der Verständigung zwischen Migranten und öffentlichen Einrichtungen hilfreich eingreifen kann.

Ein Elternabend in der Schule oder im Kindergarten, ein Gespräch in der Suchtberatungsstelle oder im sozialpsychiatrischen Dienst – immer wieder stoßen Migranten, die schlecht Deutsch sprechen, an Grenzen. Und auch die Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen und Beratungsstellen haben oft Probleme, die speziellen Probleme ihrer Besucher zu verstehen. Manchmal sind auch Gesten schwierig. "In manchen Kulturen ist es nicht üblich, sich die Hand zu geben", nennt Susan Stiegler-Irion von der Caritas ein Beispiel.

Hier sollen "ehrenamtliche interkulturelle Sprachvermittler im Zollernalbkreis" helfen. Gesucht werden Menschen mit Migrationserfahrung, die neben ihrer Herkunftssprache Deutsch können und ihren Mitmenschen helfen wollen. Sie arbeiten ehrenamtlich, erhalten aber eine Aufwandsentschädigung von zehn Euro pro Stunde plus Fahrtkosten. Gesucht werden Sprachvermittler für Italienisch, Polnisch, Russisch, Serbisch, Singhalesisch, Spanisch, Türkisch, Thailändisch und Ungarisch.

"Wir suchen aber keine Dolmetscher", erklärt Lilli Oster vom Caritas-Zentrum in Albstadt. Die Sprachvermittler werden nur eingesetzt, wo ein Dolmetscher schon des Preises wegen nicht in Frage komme: Elternabende, erste Besuche von Beratungsstellen und ähnliche Situationen. Sie werden durch eine Schulung auf ihre Aufgabe vorbereitet und auf regelmäßigen Treffen begleitet.

Hinter dem Projekt stehen mehrere Institutionen aus dem Zollernalbkreis. Außer der Caritas sind dies das Integrationsforum Albstadt, die Beratungsstelle für Kinder, Jugend und Eltern des Landkreises, die Bruderhaus-Diakonie, der Verein für gemeindenahe Psychiatrie im Zollernalbkreis und die Suchtberatung der Diakonischen Bezirksstelle in Balingen. Vertreterinnen dieser Einrichtungen arbeiten schon seit mehreren Jahren zusammen. Aus ihren regelmäßigen Treffen heraus hat sich auch die Idee für dieses Projekt entwickelt.

 u Landkreisweite Ansprechpartnerin für das Projekt "Sprachvermittler" ist Lilli Oster vom Caritas-Zentrum in Albstadt. Sie ist erreichbar unter der Rufnummer 07431/ 957320 oder der E-Mail-Adresse albstadt@caritas-schwarzwald-alb-donau.de