Die Enten nehmen überhand am Oberdigisheimer Stausee – der Angel- und Naturschutzverein rät vom Füttern ab. Foto: Klauth

Heißes Wetter entschädigt Betreiber teilweise für späten Sommerbeginn. Entenproblem in Oberdigisheim.

Albstadt - Der Super-Sommer, der so lange auf sich hat warten lassen, beschert den Freibädern der Region Rekordzahlen an Besuchern – zur Freude der Betreiber.

"Das gute Wetter spielt uns selbstverständlich zu", meint Daniela Fritz von den Albstadtwerken. Nach dem relativ kalten Mai öffnete das Tailfinger Naturbad erst einen Monat später als üblich, nämlich zum 1. Juni.

Mehr als 14.000 hitzegeplagte Albstädter pilgerten im Rekord-Juni ins Tailfinger Freibad – bis zu 900 an den heißesten Tagen. Sollten die Temperaturen so hoch bleiben wie momentan, versprechen sich die Albstadtwerke für den Rest-August noch höhere Besucherzahlen und hoffen auf eine "gute Saison".

"Überdurchschnittlich hoch", nennt auch Jürgen Perschke den aktuellen Ansturm auf das Winterlinger Freibad. An den zurückliegenden Wochenenden seien täglich mehr als 1000 Schwimmfreudige gezählt worden. Trotzdem sei es "schwer, von einem Ausgleich zu sprechen", da im Mai und Juni die Gäste in Winterlingen ausblieben und "jeder besucherfreie Tag ein verlorener Tag ist".

Alleine im "badkap" habe es durch den verspäteten Sommer "keine Umsastzeinbußen gegeben", berichtet Natalie Garcia. Die Besucherzahlen lägen seit Anfang Mai konstant hoch, da auch "der Innenbereich bei der Bevölkerung sehr beliebt ist". Zurzeit strömen an Wochentagen zwischen 1500 und 2500 Albstädter auf die Ferieninsel, an Wochenenden seien es sogar noch deutlich mehr. Solch hohe Zahlen seien zuletzt im "Jahrhundert-Sommer" 2003 erreicht worden, als nicht nur die Freibäder im Raum Albstadt von Besuchermassen überströmt worden seien, betont Natalie Garcia. Auch am Oberdigisheimer Stausee proben viele den Sprung ins kühle Nass. Während im Mai und Juni dort die Fische noch die Einzigen im Wasser waren, zählt der Angel- und Naturschutzverein an guten Tagen nun bis zu 400 Besucher.

Vereinsvorsitzender Jürgen Stingel ist jedoch von Sorgen geplagt. "Wir können froh sein, wenn in den nächsten Jahren überhaupt noch jemand zum Schwimmen kommt. Sollte das Entenproblem nicht gelöst werden, wird der See in absehbarer Zeit nicht mehr betretbar sein."

Das Problem des Stausees ist nämlich, dass zu viele Besucher immer wieder die Enten auf dem See füttern, die sich als Folge dessen rapide vermehren. "Durch den Kot der Enten verschlechtert sich die Wasserqualität extrem", so Stingel. Wer also in den nächsten Jahren auch noch im Stausee schwimmen will, solle das Füttern der Enten tunlichst unterlassen.

So hoffen die Vereinsmitglieder, dass bei den Entenliebhabern Einsicht einkehrt und sich der Sommer auch im restlichen August von seiner schönsten Seite zeigen wird.