Die aktuelle Ausstellung "Im Felsenmeer der Schwäbischen Alb" war die perfekte Kulisse für das Konzert. Fotos: Miller Foto: Schwarzwälder Bote

Musik- und Kunstschule: Eigenkompositionen und kunstvolle Kulisse veredeln Konzert

Ein Höhepunkt im Veranstaltungsprogramm der Musik- und Kunstschule Albstadt ist alljährlich das Jahreskonzert im Kunstmuseum. Die ganze Bandbreite an Musikstilen haben die Musikschüler dieses Mal präsentiert.

Albstadt-Ebingen. "Schön eingerahmt und (r)ausgefallen" lautete das Motto beim Jahreskonzert der Musik- und Kunstschule, und es traf sowohl auf die Werkauswahl als auch auf die Kulisse zu. Letztere nämlich bildeten die textilen Installationen, die Holz- und Linoldrucke von Katharina Krenkel der gerade eröffneten Ausstellung "Im Felsenmeer der Schwäbischen Alb – Höhlen, Felsen, Steinbrüche" .

Die Arbeiten der Künstlerin aus Köllerbach bildeten einen ausgefallenen Rahmen für das Konzert – jeder Vortrag war, je nach Standort des Musizierenden, etwas anders eingerahmt.

Mit dem Bildnis der Nebelhöhle, wie Katharina Krenkel sie sieht, im Rücken und den mitreißenden Klängen der Ouvertüre von "Der Barbier von Sevilla", Gioacchino Rossinis heute berühmtester Oper, die allerdings dem Premierenpublikum seinerzeit zu sehr aus dem Rahmen fiel, eröffnete das Schulorchester unter Leitung von Anna Tkatchouk das spannungsreiche Programm. Die nächsten beiden Darbietungen je eines Duos bezirzten mit schlichter, feinsinniger und verträumter Grazie. Rhythmischen Ragtime gab Lukas Hoffmann am Klavier hernach zum Besten. Und einen romantischen Kurs steuerten Sängerin Laura Louisa Scharlach und Klavierlehrer Hans-Peter Merz mit Max Regers Kunstlied "Waldeinsamkeit" an.

In der zweiten Hälfte fällt der Mix noch viel bunter aus

Nach weiteren Auftritten und einer Pause wartete die zweite Konzerthälfte fast noch bunter gemixt auf, was Genres und Instrumente anging. Da traten neben Streichern und Pianisten auch Flötisten und Trompeter auf. Golo Schmalfuß hat in seiner Eigenkomposition "The Wave" für E-Gitarre verschiedene Sounds verpackt. Ebenfalls eine eigene Tonschöpfung interpretierte Klaviervirtuose Jan Luka Diebold – sein Werk im Stil eines frühen Beethoven sprühte nur so vor Spritzigkeit. Aus Camille Saint-Saens "Karneval der Tiere" ist wohl "Der Schwan" das bekannteste Stück.

Laura Louisa Scharlach und Friederike Rosa Beuchel widmeten sich dem majestätischen Wasservogel am Klavier und am Cello und musizierten dabei beide sehr sensibel. Friederike Rosa Beuchel reizte die warm gefärbte Sanglichkeit des Cellos bravourös aus – ihr Instrument war darüber hinaus, passend zum Thema, gedanklich schön eingerahmt, denn das Cello ist das Instrument des Jahres 2018.

Den Schlusspunkt setzte das Streicherensemble, flankiert vom Klavier, zwei Sopranblockflöten, dem Altsaxophon und der Trompete. Diese ungewöhnliche Instrumentierung ließ Wolfgang Amadeus Mozarts Rondo aus den "Wiener Sonatinen" zwar nicht aus dem Rahmen fallen, machte es aber reizvoll ausgefallen.

"Der Schwan" wird übrigens sein musikalisches Gefieder demnächst noch zweimal spreizen: Am 5. Mai ab 17 Uhr beim Kinderkonzert "Karneval der Tiere" der Musikschüler und am 6. Mai ab 19 Uhr beim Sinfoniekonzert "Karneval der Tiere" der Orchesterfreunde, beide Male in der Festhalle in Ebingen.